
Rund 250 Fachkräfte im Landkreis Schaumburg sind im Backgewerbe tätig und stellen eine Vielzahl von Backwaren wie Brot, Brötchen und Butterkuchen her. Informationen über die Betriebe und Beschäftigten stammen von der Arbeitsagentur, die in der Region 38 Bäckereien verzeichnet. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Notwendigkeit betont, dass Bäckereien attraktiver werden müssen, um dem Personalmangel entgegenzuwirken.
Eine aktuelle Umfrage namens „Bäckerei-Monitor“ unter etwa 1400 Beschäftigten im Bäckerhandwerk zeigt alarmierende Ergebnisse: Gut die Hälfte der Beschäftigten klagt über häufige Überstunden, während über 80 % unter Zeitdruck und Stress leiden. Zudem arbeitet knapp die Hälfte der Angestellten mit wenig Pausen. Ein weiterer bedeutsamer Punkt ist der spürbare Personalmangel, den 84 % der Beschäftigten in ihrem Betrieb feststellen. Die NGG hat bereits angekündigt, Verhandlungen mit den Arbeitgebern aufzunehmen, um bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Dazu gehören Maßnahmen wie verbesserte Arbeitszeiten und tarifliche Bezahlung.
Der Einfluss von Migranten auf die Branche
Insbesondere auf Migranten setzen viele Bäckereien, da der fehlende Nachwuchs ein entscheidendes Problem darstellt. Jeder vierte Auszubildende im Backgewerbe hat einen Migrationshintergrund. Die Ausbildungsvergütung beginnt bei 1020 Euro pro Monat und steigt im dritten Ausbildungsjahr auf 1230 Euro. Die Bäckereibranche insgesamt hat in den letzten Jahren einen Anstieg an Auszubildenden mit Migrationshintergrund erlebt, wie eine Erhebung der NGG bestätigt.
Zusätzlich ergab eine Recherche, dass in der Backstube der Beumer & Lutum-Bäckerei in Berlin-Neukölln Auszubildende aktiv sind. Ein Beispiel ist Pabi Jaiteh, der kürzlich seine Ausbildung zum Bäckergesellen abgeschlossen hat. Dies verdeutlicht die positiven Entwicklungen in der Branche, die nicht nur eine Steigerung der Ausbildungsvergütung, sondern auch einen Anstieg der Auszubildenden mit Einwanderungsgeschichte in den letzten zehn Jahren verzeichnet.
Die Bäckereibranche steht derzeit im Umbruch, geprägt durch einen Rückgang der Handwerksbetriebe und eine Zunahme von Großbäckereien. Trotz der Herausforderungen wie harter Arbeitsbedingungen und Fachkräftemangel setzen Betriebe wie Beumer & Lutum auf Handarbeit und die Integration von neuen Kräften.
Für weitere Informationen siehe [sn-online.de](https://www.sn-online.de/lokales/schaumburg/gewerkschaft-warnt-fuer-schaumburg-ohne-migranten-wird-das-brotbacken-schwierig-OSUCC7EFYBDUFJJV4P2LNYGZ2Y.html) und [zeit.de](https://www.zeit.de/wirtschaft/2025-03/backwarenbranche-baeckerei-monitor-arbeitsbedingungen-handwerk).