Garmisch-Partenkirchen

Archäologen graben im Kirchplatz Krün: Geheimnisse der Vergangenheit!

Der Kirchplatz in Krün wird mit finanzieller Unterstützung des Staates aufgewertet. Im Zuge dieser Maßnahme untersuchen Archäologen den Untergrund rund um die katholische Kuratiekirche St. Sebastian. Ein Eintrag im Bayernatlas weist auf „untertägige frühneuzeitliche Befunde“ hin, was darauf hindeutet, dass sich unter dem Kirchplatz möglicherweise mehr als nur alte Versorgungsleitungen befinden.

Bürgermeister Thomas Schwarzenberger (CSU) erklärte, dass archäologische Untersuchungen bei historischen Gebäuden mittlerweile zur Norm gehören. Das Projekt zur Dorferneuerung, dessen Planung bereits 2018 begann, hat ein Budget von 1,3 Millionen Euro. Der Bauherr ist das Amt für ländliche Entwicklung (ALE), während Peter Oster als Projektleiter fungiert. Eine Spezialfirma wurde mit der Überwachung der Baustelle beauftragt, um mögliche archäologische Funde sorgfältig zu dokumentieren.

Forschungsergebnisse und Befürchtungen

Bisher gibt es keine Berichte über die Entdeckung von archäologischen Funden. Allerdings könnte ein frühneuzeitliches Keltengrab den Zeitplan der Bauarbeiten erheblich beeinflussen. Die Fertigstellung des Kirchplatzes ist für spätestens in fünf Monaten vorgesehen.

Im Zusammenhang mit historischen Funden wird auf einen Kapitell verwiesen, der im Rahmen der Bodendenkmalpflege entdeckt wurde. Das Kapitell wiegt 35 Kilogramm und gelangte durch Geländeniveauerhöhungen in den Boden. Die jüngsten Nutzungsspuren der Straßenschotterung datieren ins ausgehende 13. Jahrhundert oder möglicherweise ins 14. Jahrhundert. Die massive Geländeerhöhung war insbesondere in der frühen Neuzeit zu beobachten, vermutlich als Folge der Zerstörung Magdeburgs im Jahr 1631 während des Dreißigjährigen Krieges.

Das Kapitell könnte aus einem nicht wiederaufgebauten Gebäude stammen, wobei der Klausurbereich von St. Sebastian als wahrscheinlichster Ursprung betrachtet wird. Der Kreuzgang der Kirche wurde stark durch den Dreißigjährigen Krieg beschädigt und verfiel bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts. Historische Dokumente zeigen, dass die Kirche 1169 geweiht wurde und nach Bränden in den Jahren 1188 und 1207 Reparaturen benötigte. Erhaltene Teile des Kirchenbaus stammen aus verschiedenen Phasen des 12. und frühen 13. Jahrhunderts.