Cuxhaven

Heldentum und Verrat: Sahlenburgs tragische Geschichte der Widerstandsgruppe

In einem Gedenkort am ehemaligen Schießplatz in Cuxhaven-Sahlenburg wird an die mutigen Mitglieder der Helgoländer Widerstandsbewegung erinnert, die am 21. April 1945 hingerichtet wurden. Diese Ereignisse fanden nur wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs statt und sind Teil einer bewegten Geschichte, die die Insel Helgoland prägte.

Die Widerstandsgruppe, angeführt von Erich Friedrichs und Georg Braun, hatte das Ziel, eine kampflose Übergabe Helgolands an die Alliierten zu erreichen. Die Treffen der Gruppe fanden in kleinen, unauffälligen Runden statt, und sie hielten sogar Funkkontakt zu den Engländern, um die Besatzung zu informieren. Doch ein Verrat innerhalb der Gruppe führte am 18. April 1945 zur Verhaftung von rund 20 Personen.

Hinrichtungen und militärische Angriffe

Am Abend des 21. April 1945 wurden fünf der verhafteten Männer, darunter auch Friedrichs und Braun, standrechtlich erschossen. Die Urteile, die wegen Verschwörung und Meuterei fällten wurden, waren von Rolf Johannesson, dem Kommandanten der Seeverteidigung Elbe-Weser, unterzeichnet. Dieser dunkle Moment in der Geschichte fiel zeitlich zusammen mit einem verheerenden Bombenangriff der Royal Air Force auf Helgoland, bei dem am 18. April etwa 7000 Bomben abgeworfen wurden. Infolge des Angriffs starben 12 Zivilisten und 116 Soldaten, während zahlreiche Bewohner Zuflucht in Bunkern suchten.

Nachdem Helgoland evakuiert wurde, konnte die Insel am 1. März 1952 wieder für den Wiederaufbau freigegeben werden. Ein Gedenkstein und Stelltafeln am Wanderweg erinnern heute an die tragischen Ereignisse der Vergangenheit. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung am 21. April 2023 wurden weiße Rosen niedergelegt, um den Hingerichteten zu gedenken.

Zusätzlich sind Stolpersteine auf Helgoland installiert worden, um an die mutigen Männer zu erinnern, die ihr Leben für ihre Überzeugungen riskierten. Zu den namentlich genannten Widerstandskämpfern gehören Erich P.J. Friedrichs, Georg E. Braun, Karl Fnouka, Kurt A. Pester und Martin O. Wachtel. Die Ausstellung im Museum Helgoland, die bis zum 30. April 2023 die Ereignisse vom 18. April 1945 thematisiert, bietet einen weiteren Einblick in diese historische Periode.

Diese Erinnerungen an den Widerstand auf Helgoland zeigen, wie viele mutige Menschen sich für ihre Rechte eingesetzt und versucht haben, Schlimmeres zu verhindern, während sie gleichzeitig das Schicksal ihrer Heimat im Blick hatten, wie CNV Medien berichtete. Eine umfassendere Betrachtung des Widerstands auf Helgoland und der dortigen historischen Ereignisse liefert die Webseite Spurensuche Kreis Pinneberg.