
In einem dramatischen Treffen in Moskau haben sich der russische Präsident Wladimir Putin und der Emir von Katar, Sheikh Tamim bin Hamad Al Thani, über die explosive Lage in Syrien und Gaza ausgetauscht. Die Gespräche fanden am Donnerstag statt und sind von großer Bedeutung für die geopolitischen Spannungen in der Region.
Der neue syrische Führer, Ahmed al-Sharaa, hat großes Interesse an einer Annäherung an Moskau signalisiert. Al Thani versicherte Putin, dass al-Sharaa, der nach dem Sturz des langjährigen Präsidenten Bashar al-Assad an die Macht gekommen ist, die Beziehungen zu Russland stärken möchte. „Vor wenigen Tagen war Präsident al-Sharaa in Katar, und wir haben über die historische und strategische Beziehung zwischen Syrien und Russland gesprochen“, erklärte Al Thani.
Putins Bedenken und die Situation in Syrien
Putin äußerte sich besorgt über die aktuelle Lage in Syrien, die von sektiererischer Gewalt erschüttert wird. „Wir möchten alles tun, um sicherzustellen, dass Syrien ein souveräner, unabhängiger und territorial integrer Staat bleibt“, betonte der Kreml-Chef. Er sprach auch die Möglichkeit an, humanitäre Hilfe für das syrische Volk zu leisten, das unter den Folgen des Konflikts leidet.
Die Gespräche sind besonders wichtig, da Russland seine militärische Präsenz in Syrien aufrechterhalten möchte, nachdem al-Assad im Dezember 2022 das Land verlassen musste. Die Kontrolle über zwei Militärbasen ist entscheidend für Russlands Einfluss in der Region.
Die Lage in Gaza und Katars Rolle
Ein weiterer zentraler Punkt der Gespräche war die angespannte Situation in Gaza. Katar hat eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung eines Waffenstillstands zwischen Israel und Hamas gespielt. Al Thani kritisierte, dass Israel sich nicht an die Vereinbarungen gehalten hat: „Wir haben vor einigen Monaten eine Einigung bezüglich Gaza erzielt, aber Israel hat sich nicht daran gehalten.“
Putin erkannte die ernsthaften Bemühungen Katars an, den israelisch-palästinensischen Konflikt zu lösen, und bedauerte, dass die Initiativen bislang nicht umgesetzt wurden. „Friedliche Menschen sterben weiterhin in Palästina, was eine absolute Tragödie unserer Zeit ist“, sagte er.
In einem weiteren Punkt wurde auch die Rückkehr von Kindern, die während des Ukraine-Kriegs von ihren Eltern getrennt wurden, angesprochen. Laut dem Kreml-Sprecher Dmitry Peskov gab es jedoch keine substantiellen Diskussionen über den Ukraine-Konflikt.