PolitikWissenschaft

Trump schlägt Wissenschaft den Krieg: Entlassungen, Kürzungen, Proteste!

Die Maßnahmen der Trump-Regierung in den USA haben gravierende Auswirkungen auf den Wissenschaftsbereich. Wie Welt.de berichtete, wurden massive Kürzungen und neue Forschungsauflagen eingeführt, die besonders Klima-Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden betreffen. Diese Entwicklungen führen dazu, dass viele US-Wissenschaftler nicht mehr an wichtigen Konferenzen teilnehmen können, wie Sebastian Noe, Vorstandsmitglied der Deutschen Aids-Gesellschaft, von der „Conference for Retroviruses and Opportunistic Infections“ in Los Angeles berichtet.

Senator Ted Cruz kritisiert die Diversitäts-, Gleichstellungs- und Inklusions-Initiativen (DEI) und fordert deren Abschaffung. Neue Sprachverbote untersagen die Verwendung von Begriffen wie „Frau“, „Klimawandel“ oder „Ethnie“ in Forschungsprojekten. Die finanziellen Engpässe sind gravierend: Tausende Mitarbeiter aus Gesundheits- und Lebensmittelbehörden wurden entlassen, und die Regierungsorganisation USAID hat 90 % ihrer Mitarbeiter in Zwangsurlaub geschickt oder entlassen. In diesem Kontext hat die Abwesenheit von US-Forschern auf Konferenzen zugenommen, da viele Universitäten keine finanziellen Mittel mehr für Reisen bereitstellen können.

Ein besorgniserregender Rückgang der Forschungsaktivitäten

Die neuen Sprachregeln führen zudem zu Verzögerungen bei Finanzierungsanträgen, da diese auf verbotene Wörter hin überprüft werden. Eine Krebsforscherin hat darauf hingewiesen, dass die Veränderungen massive Auswirkungen auf die Gesundheitsforschung haben; sie kündigte etwa 20.000 weitere Kündigungen im Gesundheitsministerium an. Die US-Regierung hat zudem die Finanzierung für Klimaforschung und Genderforschung eingestellt, während die amerikanische Delegation vom Treffen des Weltklimarates abgezogen wurde.

Die wissenschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern sich weiter: Gesundheitsminister Kennedy plant, für die nächsten acht Jahre keine Gelder mehr für die Infektionsforschung bereitzustellen. Währenddessen breitet sich ein Ausbruch des Vogelgrippe-Virus H5N1 aus, ohne dass die Regierung Impfungen anordnet. Informationen zur Übertragung des Virus auf Hauskatzen wurden auf der Webseite der CDC entfernt. Experten warnen, dass die USA aufgrund des Endes internationaler Programme von USAID einen Anstieg der AIDS-Fälle erleben könnten, und Proteste gegen die Maßnahmen der Trump-Regierung nehmen zu, auch in konservativen Staaten.

Die Entwicklungen in der US-Wissenschaft könnten auch europäische Wissenschaftler und Forschungsprojekte betreffen. Ein geplanter Forschungs-Kongress in Belgien wurde bereits auf 2027 verschoben, nachdem sich die Industrie aus der Finanzierung zurückgezogen hat.

Wie Tagesschau.de berichtete, hat Donald Trump einen klaren Kampf gegen die Wissenschaft proklamiert, was sich auch in Äußerungen von Vizepräsident JD Vance widerspiegelt. Diese neue Regierung fokussiert sich auf Wissenschaften, die ihrer Ideologie widersprechen, insbesondere in den Bereichen Klimaforschung und Gesundheitsforschung. Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, wies darauf hin, dass die Regierung bestrebt sei, die Wissenschaft zu kontrollieren und unliebsame Forschungsfelder zurückzufahren. Die Rede von Einsparungen sei irreführend, da es sich um Kürzungen in lebensnotwendigen Disziplinen wie Alzheimer-, Diabetes-, Krebs- und Impfstoffforschung handelt.

Tausende Stellen in Medizin- und Gesundheitsbehörden sind bereits betroffen, darunter 1.300 bei der CDC, über 1.000 bei der FDA und mehr als 1.200 beim NIH. Martin Basch, ehemals Forschungsleiter am NIH, berichtet von einer Kündigung und den Folgen für klinische Studien. Diese Entwicklungen ermutigen Forscher wie Basch, eine neue Heimat in Europa, insbesondere in Deutschland, zu suchen. Patrick Cramer hebt hervor, dass sich auch Chancen für den Forschungsstandort Europa ergeben, da Talente rekrutiert werden können, die zuvor nicht angezogen werden konnten.

Die NOAA, die zentrale Wetterbehörde, ist ebenfalls von Entlassungen betroffen, was die Wettervorhersage beeinträchtigen könnte. Klimawissenschaftler wie Tom di Liberto äußern Bedenken bezüglich der verringerten Sicherheit bei Wetterereignissen, während das „Project 2025“ der Heritage Foundation die NOAA ins Visier nimmt, um die Klimaforschung zu reduzieren.

Friedensnobelpreisträger und Klimaforscher Michael Oppenheimer warnt vor möglichen katastrophalen Folgen durch den Verlust wichtiger Institutionen in der Forschung.