
Der Kinderwagenspezialist Britax Römer gibt bekannt, dass die Produktion am Standort Leipheim bis 2026 geschlossen wird. Die Entscheidung betrifft über 200 der zuletzt 290 Beschäftigten am Hauptsitz in Bayern. Wie Merkur berichtete, sollen bald Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan für die 216 wegfallenden Arbeitsplätze beginnen. Diese Maßnahme setzt die Verlagerung der Produktionsaktivitäten des Unternehmens nach Asien in Gang, wo künftig alle Kindersitze hergestellt werden sollen. Derzeit erfolgt bereits 30 Prozent der Produktion in Asien.
Die Schließung erfolgt aufgrund von Umsatzrückgängen und hohen Produktionskosten in Deutschland. Der Umsatzfall wird zudem mit einer sinkenden Geburtenrate in der EU in Verbindung gebracht. Britax Römer ist laut Unternehmensangaben seit 2021 defizitär und verzeichnete in den Jahren 2022 und 2023 einen Umsatzrückgang von etwa 25 Prozent. Der jährliche Fehlbetrag liegt im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Die Augsburger Allgemeine berichtet zudem, dass Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan bis zum Frühsommer 2025 abgeschlossen sein sollen.
Details zur Produktionsverlagerung
- Die Lagerhaltung wird künftig von einem externen Dienstleister übernommen.
- Einige Bereiche, wie Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb, bleiben in Leipheim erhalten.
- Insgesamt müssen 216 Arbeitsplätze abbgebaut werden, wobei insbesondere langjährige, oftmals weibliche Mitarbeiter betroffen sind.
- Britax Römer kündigte neue Produkte für 2025 und 2026 an, darunter zwei neue Kinderwagenmodelle und einen neuen Autokindersitz.
Britax Römer, ein Unternehmen, das in den 1970er Jahren aus dem Zusammenschluss des Ulmer Unternehmens Römer und des britischen Unternehmens Britax hervorging, hat seinen Hauptsitz seit 2015 in Leipheim. Der Schritt zur Schließung der Produktion markiert einen tiefgreifenden Wandel für das Unternehmen, das nach eigenen Angaben in seiner aktuellen Struktur nicht wettbewerbsfähig ist.