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Versprochen und vergessen: Bauarbeiter kämpfen um ihre Papiere in Paris

Paris, Frankreich – Ein dramatisches Kapitel in der Geschichte der Olympischen Spiele 2024 entfaltet sich! Am 17. Oktober 2023, in den frühen Morgenstunden, versammelten sich mutige Bauarbeiter, um für ihre Rechte zu kämpfen. Unter ihnen war Moussa*, ein 25-jähriger, der seit 2019 in Frankreich lebt und bis heute ohne Papiere ist. Sein Ziel? Endlich die Dokumente zu bekommen, die ihm eine Rückkehr zu seiner Familie in Mali ermöglichen würden.

Moussa hat in den letzten acht Monaten an der beeindruckenden Adidas Arena gearbeitet, die für die Olympischen Sommerspiele 2024 vorbereitet wird. Über 400 Bauarbeiter waren auf der Baustelle aktiv, doch die Bedingungen waren alles andere als fair. Moussa erhielt etwa 75 Euro pro Tag für harte 10-Stunden-Schichten, ohne Transportkosten oder Schutzausrüstung. Ein skandalöser Zustand, der viele seiner Kollegen in die Verzweiflung treibt!

Ein gewagter Streik

Die Lage eskalierte, als Moussa und seine Kollegen am besagten Tag die Baustelle besetzten und den Zugang blockierten. Nach langen Verhandlungen mit der Stadt Paris, dem Bauunternehmen Bouygues und ihren Gewerkschaften wurde ein Rahmenvertrag unterzeichnet, der den Arbeitern eine Aufenthaltsgenehmigung und Krankenversicherung versprach. Doch die Realität sieht anders aus: 18 Monate später sind die versprochenen Papiere immer noch nicht genehmigt!

„Wir haben nicht viel verlangt, nur unsere Rechte“, klagt Moussa. „Wir haben alles eingereicht, aber es passiert nichts.“ Adama*, ein weiterer Arbeiter, fügt hinzu: „Es ist wie ein Gefängnis in Frankreich. Ohne Papiere hat man keinen Wert.“ Die Frustration wächst, während einige der Arbeiter seit Monaten auf eine Antwort warten und auf Wohltätigkeit angewiesen sind, um über die Runden zu kommen.

Ein System im Stillstand

Die Anwältin Rafika Rahmani, die die Rechte der Arbeiter vertritt, vermutet, dass die Verzögerungen absichtlich herbeigeführt wurden. „Es ist Rache“, sagt sie. „Die Streiks haben die schlechten Arbeitsbedingungen ans Licht gebracht, und jetzt werden die Arbeiter bestraft.“ Die Bauunternehmen haben sogar einige Arbeiter von den Baustellen ausgeschlossen, was zu einem Verlust von Jobs und Wohnraum führt.

Die politische Situation in Frankreich ist angespannt. Im Dezember 2023 verabschiedete das Parlament ein umstrittenes Einwanderungsgesetz, das die Bedingungen für ausländische Arbeiter weiter verschärft. Die Zahl der regularisierten Arbeiter ist gesunken, während die Abschiebungen zugenommen haben. „Diese Ideologie betrifft unser Land insgesamt“, warnt Jean-Francois Coulomme, ein Vertreter der linken Partei La France Insoumise.

Die Gilets Noirs, eine Gruppe von überwiegend undokumentierten Migranten, kämpfen weiterhin für ihre Rechte und lassen sich nicht entmutigen. „Wir werden nicht aufgeben“, erklärt Doums, ein Sprecher der Gruppe. „Selbst wenn wir die 14 Personen regularisieren, werden wir weiter für alle kämpfen.“

Die Olympischen Spiele sollten ein Fest der Einheit und des Fortschritts sein, doch die Realität für viele Arbeiter ist eine andere. Während die Stadt Paris vor dem internationalen Publikum glänzen möchte, bleibt die Frage: Wie viele weitere Geschichten von Ungerechtigkeit werden im Schatten der Spiele verborgen bleiben?