
In einer umfassenden Polizeiaktion wurde in mehreren Bundesländern, darunter Sachsen, ein Netzwerk zur illegalen Prostitution aufgedeckt. Nach Informationen von Sächsische.de wurden in Chemnitz und Limbach-Oberfrohna zwei Männer im Alter von 31 und 70 Jahren festgenommen. Die Ermittlungen, die den Verdacht auf Menschenhandel und illegale Prostitution bestätigen, sind Teil einer größeren Untersuchung, die auch eine vorherige Aktion in Geringswalde umfasst, bei der ein Bordell geschlossen wurde.
Die Polizeidirektion Chemnitz hatte bereits im vergangenen Jahr 83 Kontrollen in verschiedenen Objekten durchgeführt, wobei in 79 Fällen Menschen angetroffen wurden, die illegaler Prostitution nachgingen. Die Mehrheit der betroffenen Personen stammt aus asiatischen Ländern wie China und Thailand sowie aus Südosteuropa. Diese Menschen werden häufig von Schleusern nach Deutschland gebracht, wobei ihnen oft lukrative Arbeitsangebote, beispielsweise als Haushaltshilfen oder Masseure, als Lockmittel dienen. Bei ihrer Ankunft in Deutschland erfahren sie dann von den tatsächlichen Arbeitsbedingungen und fühlen sich meist durch Scham, Schuld und Unwissenheit gefangen.
Ermittlungen gegen Schleusernetzwerke
Die Bundespolizei führte zudem eine Großrazzia gegen ein mutmaßliches Schleusernetzwerk durch, wie MDR.de berichtet. Insgesamt wurden 32 Objekte in mehreren Bundesländern sowie in Tschechien durchsucht, darunter 27 in Deutschland. Bei diesen Durchsuchungen, die auch Halle, Gera, Eisenberg, Chemnitz und Dresden betrafen, wurden fünf Personen festgenommen. Der Verdacht richtet sich insbesondere gegen Täter, die Frauen aus Vietnam mittels erschlichener Visa in die EU einschleusen und zur Prostitution zwingen.
Die Vorwürfe beinhalten das gewerbsmäßige Einschleusen von Ausländern sowie Menschenhandel und illegale Prostitution. Es gibt Hinweise auf eine systematische und organisierte Ausbeutung der Frauen in mehreren deutschen Städten. Die Ermittlungen umfassen auch Banden, die Menschen über Dänemark nach Großbritannien schleusen. Die Einsätze wurden in Abstimmung mit Europol durchgeführt und sind weitgehend abgeschlossen.