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Bergwirt im Schnee eingeschlossen: Pseudo-Alpinisten sorgen für Chaos!

In der Lombardei sorgt die wiederholte Nachlässigkeit von Bergsteigern für massive Probleme. Wie Focus berichtet, ist Hüttenwirt Giancarlo Lenatti des „Rifugio Marco e Rosa“ seit acht Tagen auf 3600 Metern Höhe eingeschneit. Die Ursache für seine prekäre Lage sind unachtsame Bergsteiger, die die Schutzhütte unverschlossen ließen, was massive Schäden zur Folge hatte.

Lenatti musste zur Behebung der Schäden per Helikopter hinaufgebracht werden und ist nun aufgrund schlechten Wetters und schwindender Gasvorräte weiterhin festgehalten. Insgesamt wurde die Schutzhütte bereits vier Mal beschädigt – die Vorfälle ereigneten sich in den Monaten Dezember, Februar, März und April. Oft drang Schnee durch die offenen Türen ein, was zu durchnässten Betten führte. Ein Helikopterflug zur Schutzhütte kostet jedes Mal rund 1500 Euro, und kürzlich musste ein Geschäftsmann zudem ein Bußgeld von 2000 Euro zahlen, weil er ohne Genehmigung mit einem Helikopter in über 1600 Metern Höhe landete.

Problematik der Erhaltung der Schutzhütten

Die Erhaltung von Schutzhütten und Wanderwegen in den Alpen hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Wie notruf-aus-den-alpen.at berichtet, engagieren sich alpine Vereine, Förderer und Unterstützer für diese Idee. Der Bergsteiger und Kletterer Peter Habeler betont den unersetzlichen Wert der Schutzhütten für Bergsteiger. Influencerin Alina hebt die Wichtigkeit der Hüttenerhaltung hervor, während Manu Delago, ein Hang-Spieler, die Alpen als wichtige Inspirationsquelle sieht.

Heinz Zak, ein Extremkletterer und Bergfotograf, beschreibt die Schutzhütten und Wanderwege als entscheidende Basiselemente für den Erhalt des Lebensraums. Heinz Fischer, der ehemalige Bundespräsident und Ehrenpräsident der Naturfreunde Österreich, fordert ein Hüttenfinanzierungsprogramm zur Erhaltung dieser Infrastruktur. Walter Zörer, Präsident des Verbands der Österreichischen Berg- und Skiführer, betont die touristische Bedeutung der alpinen Infrastruktur. Abschließend warnt der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter vor den Folgen der Klimakrise für die Hütten und ihre Nutzer.