
In den USA sorgt die Festnahme einer türkischen Doktorandin an der Tufts Universität in Massachusetts für Aufsehen. Die Studentin wurde auf offener Straße von zivil gekleideten Beamten des Heimatschutzministeriums festgenommen, während sie sich auf dem Weg zum Fastenbrechen befand. Nach ihrer Festnahme wurde sie in eine Haftanstalt in Louisiana gebracht, die sich 2.500 Kilometer von ihrem ursprünglichen Aufenthaltsort entfernt befindet.
Ein Bundesrichter entschied, dass die Studentin bis zum 1. Mai nach Vermont zurückgebracht werden muss, wo eine Kautionsanhörung stattfinden soll. Der Richter äußerte „erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken“ hinsichtlich ihrer Verhaftung. Überwachungskameraaufnahmen dokumentieren den Vorfall, der zeigt, wie die Frau von mehreren Männern umringt und unter Kontrolle gebracht wurde, während sie verängstigt rief. Auch die Justizministerin von Massachusetts, Andrea Joy Campbell, bezeichnete die Bilder als verstörend und betonte, dass sie die Festnahme als eine Form der Einschüchterung wahrnimmt.
Vorwürfe und weitere Festnahmen
Die Doktorandin verfügte über ein gültiges Visum. Jedoch erklärte das Heimatschutzministerium, dass ein Visum ein Privileg und kein Recht sei. Sie wird beschuldigt, sich für die terroristische Hamas eingesetzt zu haben. Medienberichten zufolge war sie Co-Autorin eines Artikels in einer Studentenzeitung, der die Universität aufforderte, den Völkermord an Palästinensern anzuerkennen und keine Investitionen in Unternehmen mit Verbindungen zu Israel zu tätigen.
Ein weiterer Fall, der ebenfalls in den Fokus gerät, betrifft den palästinensischen Studenten Machmud Chalil, der Absolvent der Columbia-Universität ist. Chalil besitzt eine Greencard und hat eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung in den USA. Dennoch plant die US-Regierung, ihn abzuschieben, da ihm vorgeworfen wird, auf dem Campus Flugblätter mit dem Logo der Hamas verteilt zu haben. Auch Chalil befindet sich zurzeit in Louisiana in Haft.
Die Situation hat nicht nur die Öffentlichkeit betroffenen, sondern auch die Professoren der Doktorandin schockiert, die sich besorgt über die Entwicklungen äußerten. Die Festnahme und die sich häufenden Vorwürfe gegen Studierende, die sich zu politischen Themen äußern, werfen Fragen über die Meinungsfreiheit und die aktuellen politischen Spannungen an US-Universitäten auf, wie [Radio Gütersloh](https://www.radioguetersloh.de/nachrichten/kreis-guetersloh/detailansicht/washington-gerichtserfolg-fuer-in-usa-festgenommene-tuerkische-studentin.html) und [RTL](https://www.rtl.de/news/usa-verstoerende-festnahme-von-tuerkischer-studentin-id2165155.html) berichten.