
In den letzten Monaten haben sich die Kaffeepreise erheblich erhöht, was viele Röstereien und Cafébetreiber in Schleswig-Holstein vor Herausforderungen stellt. Diese Preissteigerungen sind das Ergebnis von Ernteausfällen und hohen Transportkosten, die durch verschiedene klimatische Faktoren verschärft werden. Laut ndr.de berichten Kaffeeröster zum Beispiel, dass sich die Kosten für Rohkaffee verdoppelt haben. Arik Vagt, Geschäftsführer der Kieler Kaffeerösterei Heyck, schildert, dass 30 Säcke Rohkaffee im vergangenen Jahr noch etwa 20.000 Euro kosteten, jetzt jedoch 40.000 Euro. Die Großhandelspreise für Kaffee sind innerhalb eines Jahres um mehr als 40 Prozent gestiegen.
Michael Wienhold von Rehm und Co. berichtet von einem extremen Preisanstieg von November bis Februar. Viele Kunden kaufen jetzt weniger, aber häufiger, da sie auf fallende Preise hoffen. Ein Hauptgrund für die steigenden Kaffeepreise sind die schlechten Erntebedingungen in Brasilien, wo Frost, Trockenheit und hohe Temperaturen die Produktion beeinträchtigen. Der WWF prognostiziert einen Rückgang der Ernte in Brasilien um etwa fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr und hebt hervor, dass die Ursachen für die Preissteigerungen vielfältig sind: geringe Lagerbestände, steigende weltweite Nachfrage, hohe Transportkosten und Spekulation an der Börse sind nur einige der Faktoren.
Preiserhöhungen in Cafés und Röstereien
Die Röstereien sind gezwungen, Rohkaffee vorbestellen, während die Preisgestaltung in Cafés ebenfalls betroffen ist. Maren Soeth von der Heider Kaffeerösterei nennt verdoppelte Preise für Rohkaffee, während der Preis für Kenia-Kaffee von 13 Euro auf 17,50 Euro für 500 Gramm gestiegen ist. René Rammelt, Inhaber des Luca und Lia in Barsbüttel, plant, den Cappuccino-Preis um 30 Cent zu erhöhen. Zudem wird mit weiteren Preiserhöhungen aufgrund des neuen Mindestlohns gerechnet. Der WWF warnt, dass Probleme mit Trockenheit in den Anbauländern zunehmen werden und die Kaffeeröstereien sowie Cafébetreiber den Markt weiterhin genau beobachten müssen.
Die steigenden Kaffeepreise sind nicht nur ein lokales Phänomen. Wie zdf.de berichtet, wächst die weltweite Nachfrage nach Kaffee, während das Angebot sinkt. Bis 2050 könnten etwa 50 Prozent der Anbauregionen für Kaffee aufgrund des Klimawandels ungeeignet werden. In Uganda beispielsweise sind 1,8 Millionen Menschen von Kaffeeanbau abhängig, deren Lebensgrundlage durch die Klimakrise bedroht ist. Dürre, Starkregen und Schädlingsbefall führen zu Ernteausfällen bei Arabica und Robusta, den Hauptsorten, die weltweit gehandelt werden. Die Einkünfte der Kaffeebauern liegen oft an oder unterhalb der Armutsgrenze, während Deutschland als zweitgrößter Importeur von Rohkaffee weltweit agiert.