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Frauen in guten Händen: Neues Notfalltraining für Hebammen in Bayern

Im Rahmen des Präventionsschwerpunktes „Frauen – sichtbar und gesund“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention wurde ein einzigartiges Projekt zur Frauengesundheit in der Geburtshilfe in Weißenburg/Gunzenhausen ins Leben gerufen. Dieses Projekt, das am 22. April 2025 startet, erhielt Förderung durch die Initiative Gesund.Leben.Bayern und trägt das Motto „Frauengesundheit in der Geburtshilfe“.

Das Hauptziel des Projekts besteht darin, Hebammen in kritischen Situationen während der Geburtshilfe und der Nachsorge zu unterstützen. Deshalb werden in der Gesundheitsregionplus Altmühlfranken spezielle Notfalltrainings angeboten, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Notfälle in der Geburtshilfe stellen sowohl für Mütter und Neugeborene als auch für Hebammen eine erhebliche Herausforderung dar. Das sichere Handeln der Hebammen ist entscheidend für die Gesundheit sowohl von Mutter als auch Kind.

Trainingsangebote und emotionale Unterstützung

Regelmäßige Auffrischungen des notfallspezifischen Know-hows der Hebammen sind erforderlich. Daher werden maßgeschneiderte Notfalltrainings für die Hebammen im Landkreis entwickelt, die an die jeweiligen Tätigkeitsfelder – wie Kreißsaal, Hausgeburten und Wochenbettbetreuung – angepasst sind. Diese Trainings erfolgen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft für Akut- und Notfallmedizin Fürth e.V.

Um die psychischen und emotionalen Belastungen der Hebammen zu berücksichtigen, wird das Projekt zusätzlich durch Supervisions- und Coachingangebote von Bianca Keller (Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V.) ergänzt. Die Strategie zur (Selbst)-Fürsorge zielt auf die Prävention gesundheitlicher Folgen ab und findet bereits große Anerkennung. Die Rückmeldungen der Hebammen sind durchweg positiv, und es wird Dankbarkeit für die Fortbildungsangebote geäußert. Dieses Engagement trägt zur Verbesserung der Hebammenweiterbildung bei und sichert hohe Versorgungsstandards in der Geburtshilfe in der Region.

In einem weiteren Zusammenhang hat die Universitätsfrauenklinik in Dresden ein interprofessionelles Kreißsaal-Notfalltraining etabliert. Wie das Universitätsklinikum Dresden berichtet, trainieren seit April Hebammen sowie Ärztinnen und Ärzte für Gynäkologie und Geburtshilfe Notfallsituationen und die Kommunikation in einem modernen Simulationstraining.

Die Universitätsfrauenklinik ist eines von drei Perinatalzentren Level 1 in Sachsen und gehört zu den größten in Deutschland. In diesem Zentrum werden zahlreiche Schwangere mit Risikoschwangerschaften betreut, was zu häufigen Notfallsituationen im Kreißsaal führt. Die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Hebammen, Gynäkologen, Neonatologen und Anästhesisten ist gut etabliert. Das Training umfasst verschiedene Notfallszenarien, die realitätsnah im Simulationskreißsaal geübt werden, unterstützt durch Schauspielerinnen und Schauspieler als Simulationspersonen.

Das Notfalltraining wird halbjährlich durchgeführt, um die Handlungsabläufe und die Kommunikation zwischen medizinischem Personal, Patientinnen und Angehörigen kontinuierlich zu optimieren. Künftig soll das Training auch externen Kolleginnen und Kollegen angeboten werden.