
Die Tarifverhandlungen bei der CFM (Charité Facility Management), der größten Tochtergesellschaft der Charité, haben zu einem geplanten Erzwingungsstreik bis zur Walpurgisnacht (1. Mai) geführt, falls am Freitag kein akzeptables Angebot unterbreitet wird. Wie der Tagesspiegel berichtet, sind bereits vor und nach Ostern zahlreiche Beschäftigte in den Ausstand getreten, was rund ein Viertel der Belegschaft betraf.
Verdi hat der CFM kurzfristig einen Tag Verschnaufpause gewährt, doch die Situation bleibt angespannt. Ein Mangel an Personal führt dazu, dass viele planbare und lukrative Eingriffe abgesagt werden müssen, obwohl eine Notdienstvereinbarung für Notfälle besteht. Die CFM ist verantwortlich für alle Servicearbeiten an der Charité, einschließlich der Essenszubereitung und Hausmeisterdienste. Aufgrund des Streiks wurden einige Kantinen geschlossen, und die Charité hat reagiert, indem sie Foodtrucks und Gutscheine bereitstellt.
Hintergrund und Forderungen
Rund 3.500 Beschäftigte der CFM verdienen im Vergleich zu den Mitarbeitern am Charité-Stammhaus, die nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) bezahlt werden, weniger. Ein Haustarif, der bis Ende 2024 gültig ist, steht im Fokus der Verhandlungen. Verdi wirft der Landesregierung Wortbruch vor und setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen für die CFM-Beschäftigten ein. Carla Eysel, die Personalchefin der Charité, nimmt erstmals an den Verhandlungen teil.
Die CFM-Chefs argumentieren, eine Angleichung der Löhne an den TVöD würde rund 42,5 Millionen Euro jährlich kosten, was die Bilanzen der Charité erheblich belasten würde. Zudem müsste die Charité vor dem Landesrechnungshof rechtfertigen, warum bestimmte Leistungen nicht günstiger bei Fremdfirmen eingekauft werden.
Wie ver.di weiter berichtet, haben zuvor zwischen Mittwoch und Freitag unregelmäßige Streiks stattgefunden. In der dritten Verhandlungsrunde am 10. März 2025 wurde kein konkretes Tarifangebot von der Arbeitgeberin vorgelegt, und diese schließt eine Einigung auf Grundlage des TVöD aus. Eine mögliche Einigung wurde von Gisela Neunhöffer, der Verhandlungsführerin für ver.di, als nicht konstruktiv beschrieben. Die letzten Streiks führten zu nicht gereinigten Patientenzimmern, vorverpacktem Fertigessen und verschobenen planbaren OPs, was auch die Patientenversorgung stark einschränkte. Verdi hat angekündigt, dass weitere Streiks bevorstehen könnten.