
Die Diskussion um den zukünftigen Einsatz elektrischer Züge auf der Hochrheinbahn nimmt Fahrt auf. Ab Ende 2027 sollen hier Fahrzeuge mit Oberleitungen fahren, die keine Batterien nutzen werden. Laut Badische Zeitung sieht ein Experte in den Plänen des Landes eine verpasste Chance. Aktuell wird der Zugverkehr auf dieser Strecke mit Dieselzügen betrieben, was von vielen als unangenehm wahrgenommen wird. Die Züge werden als stinkend, laut und störanfällig beschrieben und die Barrierefreiheit ist ebenfalls nicht gegeben. In einem Qualitätsranking belegt die Hochrheinbahn regelmäßig einen der letzten Plätze.
Der Einsatz elektrischer Züge mit Oberleitungen könnte nicht nur die Umweltbelastung verringern, sondern auch den Fahrkomfort erhöhen. Allerdings scheinen die Pläne, die auf die Implementierung von Batteriezügen verzichten, Fragen aufzuwerfen hinsichtlich der tatsächlichen Verbesserungen im Zugverkehr für die Passagiere.
Premiere der Batteriezüge in der Ortenau
In der Ortenau-Region in Baden-Württemberg erleben aktuell Siemens-Batteriezüge ihren regulären Betrieb. Diese Züge ersetzen Dieselzüge, was als ein wichtiger Schritt hin zu umweltfreundlicherem Schienenverkehr angesehen wird. Laut Welt stellt der Einsatz vier neuer Züge des Typs Mireo Plus B eine Deutschland-Premiere dar. Landesverkehrsminister Winfried Hermann bezeichnete diesen Einsatz als ein neues Kapitel in der Geschichte der Eisenbahn.
Die Batteriezüge sind klimafreundlicher und können bis zu 120 Kilometer im Batteriebetrieb fahren. Sie verfügen über einen Batterie-Hybridantrieb und können auf Strecken sowohl mit als auch ohne Oberleitung verkehren. Die Batterien werden sowohl an der Oberleitung als auch durch Bremsenergie aufgeladen. Derzeit fahren die Züge zunächst auf den Strecken Offenburg-Bad Griesbach und Offenburg-Hornberg, mit weiteren Verbindungen in der Region in Planung. Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg hat 27 Batteriezüge mit jeweils 120 Sitzplätzen bei Siemens Mobility bestellt, wobei keine Informationen zu den Investitionskosten bekannt gegeben wurden.