
Die Kreisverwaltungen in Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald sehen sich mit einem erheblichen Personalnotstand konfrontiert, der die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung beeinträchtigt. Der Personalrat der Kreisverwaltung Teltow-Fläming kritisierte kürzlich eine Unterbesetzung von rund 10 %, die dazu führt, dass seit Jahren etwa 100 Mitarbeiter fehlen. Diese Lücke hat bereits zu längeren Bearbeitungszeiten für wichtige Anträge, wie etwa Elterngeld und Bauanträge, geführt, wie [maz-online.de](https://www.maz-online.de/lokales/teltow-flaeming/teltow-flaeming-und-dahme-spreewald-personal-not-in-den-kreisverwaltungen-FAXPW7KCRVBHNMFI2FDQ7YJ6BM.html) berichtete.
Auch die Nachbarkreisverwaltung Dahme-Spreewald stellt ähnliche Probleme fest. Dort sind von 1132 Stellen etwa 100 unbesetzt. Aufgrund der Personalsituation müssen die Verwaltungen operative Priorisierungen vornehmen. Der Personalrat äußerte den Verdacht, dass diese Unterbesetzung möglicherweise absichtlich herbeigeführt wird, um Kosten zu sparen. Die Landrätin Kornelia Wehlan widersprach dieser Behauptung und betonte, dass bereits Anstrengungen unternommen werden, um die offenen Stellen nach und nach zu besetzen. In ihrer Aussage stellte sie klar, dass Stellen nur dann besetzt werden dürfen, wenn sie für die Gefahrenabwehr oder aus anderen zwingenden Gründen notwendig sind.
Herausforderungen bei der Personalsuche
Der Fachkräftemangel und die rechtlichen Anforderungen haben die Besetzung der offenen Stellen zusätzlich erschwert. Für die Region Dahme-Spreewald könne es im Idealfall bis zu drei Monate dauern, bis eine Position erfolgreich besetzt werde. Die Stellenpläne in Teltow-Fläming sind von 760 im Jahr 2013 auf 1102 gewachsen, was zu einem Verhältnis von 162 Einwohnern pro Verwaltungsmitarbeiter führt. Parallel dazu wuchsen die Stellenpläne in Dahme-Spreewald von 760 auf 1135, was 152 Einwohner pro Verwaltungskraft entspricht. Teltow-Fläming hat mittlerweile fast 180.000 Einwohner, während ursprünglich nur 150.000 prognostiziert waren.
Die Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers (PWC) hatte bereits 2013 empfohlen, die Personalausstattung um 20 % zu reduzieren, um alle Aufgaben zu bewältigen. Wehlan wies darauf hin, dass sich die Rahmenbedingungen seitdem verändert haben, insbesondere durch das Bevölkerungswachstum. In den letzten zehn Jahren wurden den Kreisen zudem mehr Aufgaben übertragen, beispielsweise im Sozialbereich oder im Brand- und Katastrophenschutz.
Diese Problematik ist nicht isoliert, sondern spiegelt sich auch in einem umfassenden Bericht des dbb beamtenbund und tarifunion wider. Der gerade veröffentlichte „Monitor öffentlicher Dienst 2025“ zeigt einen aktuellen Mangel von 570.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf, was einen Anstieg von 20.000 im Vergleich zum Vorjahr darstellt. In einer Bürgerbefragung von 2024 gaben lediglich 25 % der Befragten an, Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Staates zu haben, was die Abneigung der Bevölkerung gegenüber den staatlichen Institutionen verdeutlicht. Zudem fühlen sich Beschäftigte im öffentlichen Dienst im Vergleich zu früheren Jahren zunehmend psychisch belastet, was die Herausforderungen weiter verstärkt, wie [dbb.de](https://www.dbb.de/artikel/dbb-monitor-oeffentlicher-dienst-2025-erschienen-der-personalmangel-waechst.html) erläutert.