
Borussia Mönchengladbach hat in der Mitgliederversammlung im Borussia-Park die Geschäftszahlen für das Jahr 2024 vorgestellt. Dabei wird deutlich, dass der Fußballclub finanziell vor Herausforderungen steht. Während das Geschäftsjahr 2023 mit einem Überschuss von 4,3 Millionen Euro abgeschlossen wurde, meldete der Klub für 2024 ein Minus von 2,4 Millionen Euro. Geschäftsführer Dr. Stefan Stegemann bezeichnete das Ergebnis als respektabel, trotz eines Rückgangs des Umsatzes von 199,8 Millionen Euro auf 184,8 Millionen Euro.
Die Reduktion des Umsatzes ist hauptsächlich auf die Transfers der Spieler zurückzuführen. Während im Jahr 2023 Spieler wie Jonas Hofmann und Yann Sommer verkauft wurden, war Manu Koné im Jahr 2024 der einzige nennenswerte Transfer. Borussia Mönchengladbach ist daher auf zukünftige Spielerverkäufe angewiesen, um seine wirtschaftliche Situation zu verbessern und Fortbestand des Kaders zu sichern. Der Verein erzielte allerdings Zuwächse in den Bereichen Werbeerträge (+1,9 Millionen Euro), Spielerträge (+2,2 Millionen Euro) und Handel (+2,7 Millionen Euro).
Wirtschaftliche Lage und Kaderplanung
Die finanzielle Lage des Vereins bleibt angespannt, nachdem das Eigenkapital von 51,4 Millionen Euro auf 48,9 Millionen Euro gesunken ist. Die Eigenkapitalquote beträgt nun 25 Prozent, was Borussia Mönchengladbach als zweitgrößten Eigenkapitalträger unter den eigenständigen Bundesligisten ohne Investor positioniert. Sport-Geschäftsführer Roland Virkus hat bereits Veränderungen im Kader angekündigt, insbesondere in der Defensive. Kevin Diks und Jens Castrop werden die ersten Neuzugänge sein.
In einem weiteren Bericht wurde auf die Ursachen des Verlustes eingegangen. Die Transfererlöse sind von 38 Millionen Euro auf 18,9 Millionen Euro gesunken, was zu den finanziellen Schwierigkeiten beiträgt. Zudem gingen die TV-Einnahmen um über drei Millionen Euro auf knapp 65 Millionen Euro zurück, beeinflusst durch schwächere Platzierungen der letzten Jahre und das Verpassen des internationalen Geschäfts.
Stefan Stegemann betonte, dass der Verein trotz der gegenwärtigen Schwierigkeiten wirtschaftlich gesund ist, jedoch nicht reich. Er wies darauf hin, dass die Pandemie rund 100 Millionen Euro an Einnahmen gekostet hat und der schwächelnde Transfermarkt die Probleme weiter verstärkt. Der Fußballverein hat in den letzten Jahren kaum direkte Top-Talente hervorgebracht, dennoch wurden die Investitionen ins Nachwuchsleistungszentrum auf 2,56 Millionen Euro erhöht. In Bezug auf die Verpflichtungen im kommenden Transferfenster kündigte Virkus an, dass keine ablösefreien Abgänge in dieser Saison stattfinden werden, was für mehr Planungssicherheit sorgt, während der Fokus auf einer gewissen Konsolidierung und Weiterentwicklung der Mannschaft liegt.