
Am Montag dieser Woche kam es in Spanien und Portugal zu einem großflächigen Stromausfall, der in Deutschland für große Verunsicherung sorgte. Eine aktuelle Umfrage ergab, dass 73 Prozent der Befragten in Deutschland sich nicht ausreichend auf einen Stromausfall vorbereitet fühlen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Süc in Coburg mit der Frage, ob Besitzer von Photovoltaikanlagen im Falle eines Blackouts autark bleiben können, wie NP Coburg berichtete.
Der flächendeckende Blackout in Spanien und Portugal hat Eigentümer von Photovoltaikanlagen alarmiert, insbesondere weil viele herkömmliche PV-Anlagen sich bei einem Netzausfall automatisch abschalten, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Anlagen, die über eine Notstromfunktion verfügen, können jedoch wichtige Geräte auch während eines Stromausfalls weiter betreiben. Diese Notstromversorgung erfolgt in der Regel über einen zuvor geladenen Batteriespeicher, wie Ingenieur.de berichtete.
Technische Voraussetzungen und Kostenschätzungen
Um von der Notstromfunktion profitieren zu können, sind einige technische Voraussetzungen erforderlich. Dazu zählen:
- Ein Stromspeicher, der die Energie bereithält.
- Ein notstromfähiger Wechselrichter.
- Eine elektrische Umschaltvorrichtung zur Trennung des Hausnetzes vom öffentlichen Netz.
- Optional: ein spezieller Stromkreis für Notstromverbraucher.
Der Unterschied zwischen Notstrom und Ersatzstrom ist ebenfalls wichtig zu beachten: Notstrom bedeutet meist die Bereitstellung einer einzelnen Steckdose zur Nutzung von Geräten, während Ersatzstrom das gesamte Hausnetz bedient und spezielle Wechselrichter und Umschaltboxen erfordert. In der Regel können Geräte wie Kühlschränke, Gefriertruhen, WLAN-Router und Computer über die Notstromversorgung betrieben werden, während größere Verbraucher wie Herd oder Waschmaschine oft zu viel Energie benötigen.
Die Kosten für die Nachrüstung zur Notstromversorgung variieren stark. Einfache Lösungen liegen zwischen 500 und 1.000 Euro, während komplexere Systeme mit Ersatzstromfunktion mehrere Tausend Euro kosten können. Zusätzliche Kosten entstehen durch notwendige Umbauten am Hausnetz sowie den Einbau durch Elektrofachkräfte. Sicherheitsaspekte sind ebenfalls zu berücksichtigen, etwa ein Feuerwehrschalter zur spannungslosen Trennung im Brandfall sowie DC-Trennschalter, die manuell oder automatisch auslösen können.
In Deutschland beträgt die durchschnittliche Dauer eines Stromausfalls statistisch nur rund 10 Minuten pro Jahr. Dennoch nimmt das Risiko längerer Ausfälle durch Wetterextreme, geopolitische Krisen und einen steigenden Strombedarf zu. Eine Umfrage von E.ON ergab, dass 77 Prozent der potenziellen PV-Nutzenden sich eine Notstromfunktion wünschen.