
In der Ortschaft Schura gibt es zunehmende Kritik an den Bibern, die für erhebliche Schäden an privaten Waldbeständen verantwortlich gemacht werden. Wie [schwarzwaelder-bote.de](https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.tiere-in-schura-darum-gibt-es-kritik-am-biber.c89b8de2-9b40-4ecd-ae65-c6311860ec66.html) berichtet, äußert Ortsvorsteher Wolfgang Schoch Frustration unter Waldbesitzern, die die kompletten Kosten und Probleme, die durch die Aktivitäten der Biber entstehen, alleine tragen müssen. Biber fressen nicht nur Laubbäume, sondern auch Fichten, was besonders für private Waldbesitzer fatale Folgen hat. Die durch Biber angelegten Dämme führen zudem zu einer künstlichen Seenlandschaft, die schädlich für Jungpflanzen ist, da diese im Wasser stehen und faulen können. Eine Erneuerung des Waldbestandes gestaltet sich in solch einer Umgebung als nahezu unmöglich.
Geschädigte Waldbesitzer sehen sich in ihrer Not alleine gelassen und können keine Entschädigungen geltend machen, was zu einem spürbaren Frust gegenüber den Bibern und den zuständigen Behörden führt. In der aktuellen Situation gibt es außerdem keine Möglichkeit, die Biber abzuschießen, und natürliche Feinde wie Wolf, Bär, Luchs und Puma sind in der Region nicht anzutreffen. Schoch schlägt vor, ein öffentliches Interesse zu schaffen, um sowohl die Lebensgrundlage der Biber zu schützen als auch den Waldbesitzern Unterstützung zu bieten. Ortschaftsrat Jürgen Haller fordert zudem eine Regulierung der Biberpopulation, während Ingo Hohner die Naturschutzverordnung des Bundes als eine Art Enteignung der Land- und Waldwirtschaft kritisiert. Schoch plant die Verabschiedung einer Resolution, um das Land zur Entschädigung der Waldbesitzer zu bewegen.
Rückkehr der Biber und deren Auswirkungen
Die Rückkehr der Biber in Deutschland wird von vielen als Erfolgsgeschichte des Naturschutzes betrachtet. Laut [geo.de](https://www.geo.de/natur/tierwelt/die-biber-sind-zurueck-30168728.html) sind die Biberpopulationen seit den 1950er Jahren, als sie fast ausgestorben waren, auf etwa 25.000 Individuen angewachsen. Biber sind bekannt dafür, Wasser zu stauen, was die Biodiversität in den betroffenen Lebensräumen fördert. Irmgard Schultheis, die sich seit über 40 Jahren für die Rückkehr der Biber engagiert, beobachtete jüngst Biber in einem Seitental der Jossa im hessischen Spessart, wo eine Weiherlandschaft entstanden ist, die verschiedene Tierarten anzieht.
Allerdings kommt es auch zu Konflikten mit Landwirten und Teichbesitzern, die Schäden an Weiden und Bäumen befürchten. In Bayern werden als „Problembiber“ identifizierte Tiere gefangen und erschossen – im Jahr 2012 waren es 1100 Exemplare. Ökologen argumentieren, dass die wirtschaftlichen Schäden, die durch Biber verursacht werden, marginal seien und durch Entschädigungen ausgeglichen werden könnten. Biber haben eine strikte Revierordnung, die ihre Population reguliert, und sie fällen jährlich nur etwa 0,07 Prozent des Waldzuwachses in Deutschland. In städtischen Regionen, wie um das Schloss Charlottenburg in Berlin, entstehen ebenfalls Konflikte, wenn Biber Bäume beschädigen. Dennoch wird der Biber zunehmend als Bestandteil der deutschen Landschaft akzeptiert, und es gibt Bestrebungen, ihm mehr Lebensraum zu geben.