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Hasenpest in Niedersachsen: Alarmstufe Rot für Jäger und Naturfreunde!

In Niedersachsen wird ein besorgniserregender Anstieg von Fällen der Tularämie, auch bekannt als Hasenpest, verzeichnet. Laut Pirsch wurden seit Beginn des Jahres 22 infizierte Feldhasen registriert. Diese Zahlen stellen einen markanten Anstieg dar, insbesondere im Vergleich zum jährlichen Durchschnitt von nur zehn erkrankten Tieren in den Vorjahren. Zuletzt wurden tote Hasen mit Tularämie im Landkreis Nienburg gefunden, aber auch in den Regionen Hameln-Pyrmont, Göttingen und Lüchow-Dannenberg wurden infizierte Tiere entdeckt.

Die Tularämie wird durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht und gilt als hochansteckende Zoonose, die auch auf den Menschen übertragbar ist. Insbesondere Jäger sind einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt; frühere Untersuchungen ergaben, dass bei ungefähr 2% der getöteten Hasen der Erreger nachgewiesen werden konnte. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat Empfehlungen zur Vermeidung von Infektionen ausgesprochen. Hierzu zählt das Tragen von Einmalhandschuhen und FFP-2-Masken sowie das gründliche Erhitzen von Wildbret vor dem Verzehr.

Übertragungswege und Symptome

Die Übertragung des Erregers erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder durch den Verzehr von nicht ausreichend durchgegartem Fleisch. Der Erreger kann in gefrorenem Wildbret über Monate überleben, was das Risiko einer Ansteckung auch beim Konsum von tiefgekühltem Fleisch erhöht. Weitere seltene Übertragungswege umfassen Trinkwasser oder Stechmücken. Bereits eine kleine Anzahl von Bakterien, etwa zehn, kann zu einer Erkrankung führen.

Die Symptome einer Tularämie beim Menschen sind vielseitig und ähneln grippeähnlichen Erkrankungen. Dazu zählen hohes Fieber, Schwellungen der Lymphknoten, Kopf- und Gliederschmerzen sowie gastrointestinalen Beschwerden wie Durchfall oder Erbrechen. In schweren Fällen können auch schlecht heilende Geschwüre auftreten.

Insgesamt wurden in Niedersachsen im Jahr 2025 bereits 88 Feldhasen auf Tularämie untersucht, von denen 22 positiv getestet wurden. Im Vergleich dazu waren in den Vorjahren die positiven Befunde in einer deutlich niedrigeren Anzahl zu verzeichnen. So wurden 2024 beispielsweise 200 Tiere untersucht, wovon nur zehn positiv waren. Der Anstieg der Tularämiefälle stellt somit eine ernstzunehmende Herausforderung für die Tiergesundheit und die öffentliche Sicherheit dar, wie auch in einem Bericht des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hervorgeht.