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Mord auf dem Friedhof: Prozess gegen zwei Männer in Bremen gestartet

Am 05.05.2025 stehen zwei Männer im Alter von 28 und 37 Jahren wegen Mordes vor dem Landgericht Bremen. Laut dem NDR sollen die beiden Verdächtigen einen 40-Jährigen auf dem Friedhof in Walle angegriffen haben. Das Opfer erlag den Stichverletzungen, bevor medizinische Hilfe eintreffen konnte. Zeugen entdeckten das blutige Opfer im September 2024 auf dem Friedhofsgelände.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Beschuldigten ursprünglich planten, den 40-Jährigen mit einem Elektroschocker zu attackieren. Dieser funktionierte jedoch offenbar nicht, was dazu führte, dass der 28-Jährige mehrfach auf das Opfer einstach. Er und das Opfer kannten sich privat. Berichten zufolge wird vermutet, dass der 28-Jährige dem 37-Jährigen 1.000 Euro für seine Hilfe angeboten hat. Einige Wochen nach der Tat konnte die Polizei den 28-Jährigen festnehmen, während der 37-Jährige kurz danach gefasst wurde. Beide befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. Ein 36-Jähriger wird ebenfalls als möglicher Tatbeteiligter in Betracht gezogen, während die genauen Hintergründe der Tat noch unklar sind.

Ausweitung der Elektroschocker-Nutzung durch die Bremer Polizei

Weser-Kurier wird die Polizei ihre Nutzung von Distanzelektroimpulsgeräten (DEIG) ausweiten. Bisher waren diese Geräte ausschließlich für das Spezialeinsatzkommando (SEK) vorgesehen, zukünftig sollen sie auch der Unterstützungs- und Eingreifgruppe der Bereitschaftspolizei zur Verfügung stehen.

Das Ziel dieser Maßnahme ist eine rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit in besonderen Einsatzlagen. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen einer Koalitionsvereinbarung der rot-grün-roten Landesregierung. Die Regeln für den Einsatz werden durch einen Erlass geregelt, der unter anderem vorsieht, dass mehrere DEIG nicht gleichzeitig gegen eine Person eingesetzt werden dürfen. Auch der Einsatz gegen Kinder unter 14 Jahren und erkennbar schwangere Frauen ist unzulässig.

Für die Beamten gibt es spezifische Ausbildungsanforderungen, die eine mindestens zweitägige Grundausbildung sowie jährliche Fortbildungen umfassen. Der Einsatz muss zudem mit Bodycams aufgezeichnet werden, wobei dies auf Verlangen der betroffenen Person oder bei angedrohtem Zwang erforderlich ist. Die Entscheidung zur Ausstattung der Bereitschaftspolizei mit DEIG wurde als Kompromiss innerhalb der Regierungskoalition erarbeitet, obwohl es Bedenken von den Linken und Grünen bezüglich gesundheitlicher Risiken gibt.