
Am 5. Mai 2025 fand die offizielle Eröffnung des WÄLDLA-Projekts in Presseck statt, einem Modellprojekt zur aktiven Gestaltung des demographischen Wandels in der Region. Ehrengast der Veranstaltung war Michaela Kaniber, Bayerns Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Das Projekt hat seinen Ursprung in einer Kooperation zwischen dem Markt Presseck, dem Markt Marktrodach und der Stadt Wallenfels, die alle im Landkreis Kronach liegen.
Ziel des WÄLDLA-Projekts ist es, den ländlichen Raum im Frankenwald zukunftsfähig zu gestalten und für Familien sowie die einheimische Bevölkerung attraktiv zu halten. Dazu gehören Maßnahmen wie der Ausbau naturnaher Freizeit- und Erholungsangebote, die die Lebensqualität stärken und der Abwanderung entgegenwirken sollen.
Umsetzung und Maßnahmen
Das WÄLDLA-Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Frankenwald-Allianz umgesetzt und erhält Unterstützung durch LEADER-Fördermittel. Insgesamt wurden 11 Maßnahmen realisiert, die unter anderem ein Infozentrum „Oberland“ in Presseck, eine Eisstockbahn für Sommer und Winter, einen 42 Meter hohen Aussichtsturm sowie einen Barfußpfad mit Niederseilklettergarten beinhalten. Weiterhin umfasst das Projekt ein Freizeit- und Erholungsgebiet im „Lautengrund“ sowie einen Wasser- und Naturerlebnisplatz für Kinder in Wartenfels. An den verschiedenen Standorten sind zudem Attraktionen wie ein Kneipp-Park am Leutnitztal in Wallenfels und ein Themenspielplatz in Seibelsdorf im Marktrodach entstanden.
Das gesamte Investitionsvolumen des Projekts beläuft sich auf rund 6 Millionen Euro, finanziert durch Fördermittel und kommunale Eigenleistungen. Landrat Klaus Peter Söllner bezeichnete das WÄLDLA-Projekt als Beispiel für kreative und kooperative Ansätze zur Bewältigung des demographischen Wandels und eröffnete den neu gestalteten Raum, der nun Bürgern und Besuchern als Ort der Begegnung, Bewegung und Begeisterung zugänglich ist.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert solche Eigeninitiativen und innovative Ansätze in ländlichen Regionen, um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen. Laut einer Analyse des BMEL wird die demografische Entwicklung in Deutschland in den kommenden Jahrzehnten durch die Alterung der Gesellschaft stark geprägt sein. Ohne Zuwanderung würde die Gesamtbevölkerung schrumpfen, während einige ländliche Regionen vom Zuzug aus Städten profitieren können. Der Ansatz des BMEL zielt darauf ab, ländliche Regionen im Rahmen der Demografiepolitik der Bundesregierung zu stärken und gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen urbanen und ländlichen Gebieten zu fördern.
Für die Stärkung der ländlichen Entwicklung werden auch Modellprojekte und Forschungsvorhaben unterstützt, die sich mit der Daseinsvorsorge, Dorfentwicklung sowie regionalen Arbeitsmärkten beschäftigen, wie [bmel.de] berichtet.