
Ein Kunde aus Aalen, Thomas Knies, hat am Montag mehrere Briefe erhalten, darunter auch zwei Rechnungen, die verspätet zugestellt wurden. Normalerweise kommt in seiner Straße montags keine Post, und einige der Briefe hatten Verzögerungen von mehreren Wochen. Ein Angebot der Stadtwerke war beispielsweise auf den 27. März datiert, die Frist zur Annahme lief jedoch bereits am 10. April ab. Die beiden Rechnungen eines Handwerksbetriebs für eine Badezimmerrenovierung datierten auf den 15. April und hatten ebenfalls Verspätung. Knies hatte sich bereits bei der Firma nach den Rechnungen erkundigt, die angeblich versendet wurden. Auch ein Schreiben der Familienkasse zur Fortzahlung von Kindergeld sowie eine Einladung zu einer Hauptversammlung kamen verspätet an.
Knies äußerte seine Verärgerung über die verspäteten Zustellungen und verwies darauf, dass Mahnungen jederzeit ins Haus flattern könnten. Als Reaktion auf die berichteten Zustellprobleme erklärte Marc Mombauer, Pressesprecher der DHL Group, dass in der Region keine größeren Verzögerungen in der Zustellung beobachtet wurden. Über die Osterzeit gab es zwar punktuelle Zustellabbrüche, diese wurden jedoch am Folgetag behoben. Mombauer betonte, dass Unregelmäßigkeiten in einem Massengeschäft nicht ausgeschlossen werden können.
Änderungen im Briefversand ab 2025
Ab dem 1. Januar 2025 treten in Deutschland neue Regelungen für den Briefversand in Kraft. Die Deutsche Post bleibt dabei an sechs Tagen in der Woche für die Zustellung zuständig. Gewöhnliche Briefsendungen sollen künftig in der Regel am übernächsten Werktag zugestellt werden, während Einschreiben den Empfänger in der Regel am Tag nach der Einlieferung erreichen. Einzelne Zusatzleistungen wie „Nachnahme national“, „Prio-Brief“ und „Einschreiben Eigenhändig“ entfallen aufgrund einer geringen Nachfrage.
Die Deutsche Post investiert zudem in Klimaschutzprojekte zur Kompensation von Treibhausgasemissionen. Die Zahl der täglich verschickten Briefe in Deutschland ist in den letzten Jahren stark gesunken – von 58 Millionen im Jahr 2013 auf 38 Millionen. Haushalte erhalten im Durchschnitt 4-5 Briefe pro Woche, wobei die Zustellung werktäglich erfolgt, aber möglicherweise nicht an jedem Tag stattfindet.
Mit dem Inkrafttreten des neuen Postgesetzes wird das Porto für einen Standardbrief auf 95 Cent angepasst, was 40 % unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Auch die Preise für Einschreiben bleiben unverändert. Weitere Informationen zu den Änderungen bietet die [Deutsche Post](https://www.deutschepost.de/de/p/post2025.html) unter ihrem neuen Konzept.
Für detaillierte Einblicke in die Probleme mit der postalischen Zustellung in Aalen können die Leser einen Bericht auf [Schwäbische.de](https://www.schwaebische.de/regional/ostalb/aalen/aalen-und-wieder-aerger-ueber-die-post-3541491) nachlesen.