
Im Kreis Mettmann haben seit Jahresbeginn 2025 insgesamt 131 Kindertageseinrichtungen ihre Türen geschlossen oder ihre Angebote reduziert. Dies wurde von der SPD-Landtagsabgeordneten Elisabeth Müller-Witt berichtet. Der Bericht des NRW-Familienministeriums hebt hervor, dass von 281 Einrichtungen im Kreis Mettmann 131 betroffen sind. Auch in ganz Nordrhein-Westfalen ist die Situation alarmierend: Von rund 10.700 Kitas mussten 3.991 Einrichtungen Maßnahmen zur Reduzierung ihrer Angebote ergreifen.
Der Grund für diese drastischen Entscheidungen ist eine massive Unterfinanzierung der Träger, die gezwungen sind, das Personal stark zu reduzieren. Seit Jahresbeginn wurden landesweit rund 4.000 Personalunterdeckungen von mehr als 10.000 Kindertageseinrichtungen dem Land gemeldet. Müller-Witt fordert daher eine verstärkte finanzielle Unterstützung durch das Land sowie eine Reform des Kinderbildungsgesetzes zur Neuregelung der Kita-Finanzierung.
Debatte im Landtag über Kita-Finanzierung
Die FDP unterstützt ebenfalls die Idee eines finanziellen Rettungspakets, nennt jedoch keine spezifische Summe. Sie beschreibt die Situation in den Kitas als extrem angespannt, mit einem Mangel an Personal, Geld und Ressourcen. Anträge von SPD und FDP auf Hilfsmaßnahmen wurden von den Regierungsfraktionen abgelehnt. Das Familienministerium, unter der Leitung von Ministerin Josefine Paul (Grüne), erkennt die angespannte Situation an und verweist auf bereits beschlossene Maßnahmen, die 60 Millionen Euro zur Unterstützung gegen gestiegene Energiekosten umfassen. Zudem wird eine Weiterentwicklung der Kita-Finanzierung und ein Evaluationsbericht bis Ende des Jahres angekündigt.
Betroffene vor Ort, wie Mechthild Thamm vom Paritätischen, äußern jedoch ihre Kritik an der langsamen Reaktion der Landesregierung und fordern sofortige Maßnahmen, um die schwierige Lage in den Kitas zu entschärfen.