
Deutsche Landwirte haben im Wirtschaftsjahr 2023/24 erheblich weniger verdient, wie Welt berichtet. Das durchschnittliche Einkommen einer Arbeitskraft aus der Eigentümerfamilie liegt bei 49.300 Euro. Besonders auffällig ist, dass das Einkommen in Sachsen-Anhalt mit 70.740 Euro das höchste in Deutschland ist, während Schleswig-Holstein mit über 40.000 Euro das niedrigste Einkommen aufweist. Zudem sanken die Gewinne der Höfe bundesweit im Durchschnitt um ein Viertel.
Im Vorjahr hatte die Landwirtschaft von den hohen Lebensmittelpreisen nach Beginn des Ukraine-Kriegs profitiert, was als positives Ausnahmejahr galt. Im EU-Vergleich liegt das Einkommen der deutschen Landwirte über dem von Landwirten in Frankreich und Spanien. Besonders profitabel sind Schweinehalter, die im Durchschnitt 150.000 Euro Gewinn pro Betrieb erzielen – 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich dazu verdienen Ackerbauern fast ein Drittel weniger, während Milchbauern nur die Hälfte des Einkommens von Schweinehaltern erhalten.
Subventionen und deren Einfluss
Bemerkenswert ist, dass etwa 35 Prozent des Einkommens, also rund 37.000 Euro pro Familien-Arbeitskraft, aus EU-Mitteln und Subventionen stammen, was einen Rückgang im Vergleich zu etwa 50 Prozent vor dem Ukraine-Krieg darstellt. Die Steuerfreiheit für Agrardiesel macht im Durchschnitt 2.633 Euro je Betrieb aus und entspricht 7,6 Prozent der Gesamt-Subventionen. Während die Ampel-Regierung plant, diese Steuerfreiheit schrittweise abzuschaffen, möchte die neue schwarz-rote Koalition diese beibehalten.
Laut Landwirtschaft.de haben Agrarzahlungen einen hohen Anteil am EU-Haushalt, da die Agrarpolitik stark vergemeinschaftet ist. Kritiker bemängeln, dass auch Nichtlandwirte mit großen landwirtschaftlichen Flächen hohe Zahlungen erhalten. Insgesamt machen rund 70 Prozent der Fördermittel in Deutschland Flächenprämien aus, wobei öffentliche Einrichtungen die Hauptempfänger dieser Agrarzahlungen sind.
Die Fördermittel hatten im Wirtschaftsjahr 2022/2023 durchschnittlich rund 33 Prozent des Einkommens der Landwirtschaftsbetriebe ausgemacht, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt, als dieser Anteil noch 49 Prozent betrug. Diese Subventionen dienen der Sicherstellung einer kontinuierlichen Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln und sollen größere Preisschwankungen bei Agrarprodukten abfedern.