Berchtesgadener LandKriminalität und Justiz

Russland trotzt neuen Sanktionsdrohungen: Wirtschaft im Aufwind?

Russland zeigt sich gelassen gegenüber neuen Sanktionsdrohungen des Westens. Laut dem Kremlsprecher Dmitri Peskow lässt sich Russland nicht einschüchtern und ist an die Strafmaßnahmen gewöhnt. Peskow erklärte, dass das Land bereits Pläne hat, um die Folgen dieser Sanktionen zu minimieren. Der Druck auf Russland kommt insbesondere von US-Präsident Donald Trump, der neue Sanktionen androht, falls Russland einer 30-tägigen Waffenruhe nicht zustimmt.

Russland selbst stellt Bedingungen für eine Waffenruhe, darunter ein Ende der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) unterstützt die Sanktionsdrohung und äußerte die Hoffnung auf eine Einigung für einen Waffenstillstand über das Wochenende. Die EU und die USA haben Russland in der Vergangenheit mit zahlreichen Sanktionen belegt, um die wirtschaftliche Grundlage für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu schwächen. Trotz der sich zuspitzenden wirtschaftlichen Probleme zeigt sich die russische Wirtschaft jedoch unerwartet robust, insbesondere durch Einnahmen aus dem Öl- und Gasverkauf. Eine einseitig von Russland verhängte Waffenruhe gilt bis Mitternacht (23.00 Uhr MESZ), wobei in den letzten zwei Tagen gegenseitige Vorwürfe von Verstößen gegen die Feuerpause erhoben wurden. Russland führt seit mehr als drei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, wie Chiemgau24 berichtete.

Langfristige wirtschaftliche Herausforderungen

Der Westdruck auf Russland, unterstützt durch anhaltende Sanktionen, hat im internationalen Kontext nicht nur kurzfristige Auswirkungen. Am 24. Februar 2024 jährt sich der russische Einmarsch in die Ukraine und der Westen hat seitdem zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt, die auch Einzelpersonen wie Wladimir Putin betreffen. Der Londoner Thinktank „Official Monetary and Financial Institutions Forum“ (OMFIF) warnt vor langfristigen wirtschaftlichen Problemen in Russland. Der Internationale Währungsfonds (IMF) hat zwar die Wachstumsprognose für Russland von 1,1 % auf 2,6 % erhöht; OMFIF kritisiert diese Prognose jedoch als zu optimistisch und verweist auf „tief sitzende“ Probleme in der russischen Wirtschaft.

Mark Sobel vom OMFIF warnt vor einem signifikanten ökonomischen Verfall, der Russlands globale Position weiter marginalisieren könnte. Der Militärkomplex treibt derzeit das Wirtschaftswachstum an, während andere Sektoren wie Technologie und Bildung vernachlässigt werden. Zudem ist der Anteil Russlands an der weltweiten Kaufkraft von etwa 4 % im Jahr 2008 auf weniger als 2 % gefallen. Einnahmen aus der Energiebranche sind im vergangenen Jahr um 24 % gesunken, da Länder wie China und Indien weniger für russisches Öl zahlen. Über die Hälfte der russischen Öltanker befinden sich derzeit ohne Ziel auf See, was auf substantielle Probleme im Energiesektor hinweist.

Hohes Zinsniveau der russischen Zentralbank führt zudem zu einem Rückgang der Investitionen. Über 1000 Unternehmen haben angekündigt, sich aus Russland zurückzuziehen, während militärische Berichte darauf hinweisen, dass etwa 300.000 Russen in der Ukraine gestorben oder verletzt wurden und bis zu einer Million geflüchtet sind. Technologische Sanktionen der EU führen zu Infrastrukturproblemen und Schwierigkeiten für russische Fluggesellschaften. Der frühere NATO-General Anders Fogh Asmussen fordert eine Verschärfung der Sanktionen, insbesondere im Öl- und Gassektor. Diese Sanktionen variieren je nach westlichem Land und betreffen auch Branchen wie Transport und Industrie. In Russland gibt es Besorgnis über die möglichen starken wirtschaftlichen Folgen dieser Sanktionen, so fr.de.