
In Hessen sind etwa 13 von 1000 Menschen von Demenz oder Alzheimer betroffen, wie Heidelberg24 berichtet. Diese Diagnoserate liegt 14 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von etwa 15,2 Betroffenen je 1000 Personen. Die Daten stammen aus dem BARMER Morbiditäts- und Sozialatlas, der 2022 analysiert wurde.
Die Häufigkeit der Demenz-Diagnosen variiert stark innerhalb Hessens. So weist der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit 9 Betroffenen je 1000 Personen die geringste Rate auf, während der Werra-Meißner-Kreis mit 21,3 Erkrankten je 1000 Einwohner die höchste Rate verzeichnet. Auch im Landkreis Kassel liegt die Zahl mit 18,2 je 1000 Personen 20 Prozent über dem Bundesschnitt. Weitere Regionen wie der Hochtaunuskreis und der Main-Kinzig-Kreis zeigen ähnliche Trends.
Besondere Altersgruppen und zusätzliche Diagnosen
Martin Till, Landeschef der BARMER in Hessen, erklärt die ungleiche Verteilung durch regionale Unterschiede in der Altersstruktur. In der Altersgruppe der 80- bis 89-Jährigen sind 116,7 von 1000 Menschen betroffen, bei den über 90-Jährigen beträgt der Anteil sogar etwa 25%. Zudem erhalten rund 31 Prozent der Demenz-Kranken auch die Diagnose einer Depression, die sich häufig mit Veränderungen der Gemütsverfassung präsentiert, darunter depressive oder aggressive Stimmungszustände.
Die Pflege und Fürsorge für Demenzkranke kann herausfordernd sein. Daher wird Beratung durch Kranken- und Pflegekassen sowie regionale Pflegestützpunkte angeboten. Demenz umfasst verschiedene Erkrankungen, die den Verlust geistiger Fähigkeiten zur Folge haben, wobei Alzheimer-Demenz mit etwa 70% der Fälle und vaskuläre Demenz mit 15% die häufigsten Formen darstellen. Die Ursachen für Alzheimer sind bislang noch nicht vollständig erforscht, während vaskuläre Demenz durch Bluthochdruck oder Schlaganfall entstehen kann. Experten empfehlen, ab einem bestimmten Alter auf Alkohol zu verzichten und eine ausgewogene Mittelmeer-Diät zu verfolgen, um Risikofaktoren entgegenzuwirken.
Ergänzend bietet der Demenzatlas Hessen Informationen und Unterstützung für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Dieser Atlas enthält Beratungsstellen, Alltagsunterstützung, ehrenamtliche Hilfen und Veranstaltungen zum Thema Demenz. Ziel ist es, Transparenz über die Versorgungsstrukturen in Hessen zu schaffen und Nutzer können unterschiedliche Anlaufstellen, Informations- und Unterstützungsangebote sowie Austauschmöglichkeiten finden.
Gefördert wird der Demenzatlas vom Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege sowie den Pflegekassen. Der Atlas bietet eine Suche in verschiedenen Kategorien, darunter Information und Beratung, Betreuung und Freizeit, Wohnen und Pflege, sowie Diagnostik und medizinische Begleitung. Anbieter haben zudem die Möglichkeit, ihre Unterstützungsangebote zu registrieren und die Daten selbst zu pflegen.