
Am 11. Mai 2025 wurde beim 34. Filmkunstfest MV in Schwerin der neue Film von Fritzi Haberlandt mit dem Titel „Wilma will mehr“ uraufgeführt. Die bekannte deutsche Schauspielerin übernimmt in diesem Film die Hauptrolle und äußerte den Wunsch, das Werk auch in der Lausitz zu zeigen, wo ein Teil der Handlung angesiedelt ist. Die Premiere fand vor ausverkauftem Haus im großen Saal statt. Der Film steht im Spielfilmwettbewerb, den im Vorjahr Andreas Dresens „In Liebe, Eure Hilde“ gewonnen hat. Dresen, der in diesem Jahr der Vorsitzende der Spielfilmjury ist, erhielt zeitgleich die Ehrenbürgerwürde der Stadt Schwerin. Haberlandt beschreibt die Zusammenarbeit mit Dresen als respektvoll und betont, wie sehr sie sich freut, dass er ihren Film sieht.
Die Handlung von „Wilma will mehr“ folgt einer Frau mit vielen Talenten, die nach Wien flüchtet, nachdem sie ihren Mann beim Fremdgehen erwischt hat. Wilma, die in der Nachwendezeit in der Ostprovinz gelebt hat, muss in Wien einen Neuanfang wagen. Die Figur wird als stark und selbstständig beschrieben und stellt für Haberlandt eine interessante Herausforderung dar, da sie sich von ihrer eigenen Persönlichkeit unterscheidet. In einer Szene des Films spricht sie Russisch, eine Sprache, die sie in der Schule gelernt hat. Darüber hinaus betont Haberlandt die Wichtigkeit, über die Vergangenheit und die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland zu sprechen. Momentan spielt sie am Deutschen Theater in „Der Liebling“ eine machtbesessene Firmenchefin. Sie hebt hervor, dass eine gute Serie eine Welt in großer Tiefe und Vielseitigkeit zeigt und so die Figuren und deren Widersprüche erlebbar macht.
Filmkunstfest MV: Ein Blick auf das Programm
Das Filmkunstfest MV findet vom 6. bis 11. Mai statt und zeigt insgesamt elf Weltpremieren sowie zehn deutsche Erstaufführungen. Im Mittelpunkt des Festivals steht das Gastland Indien. Neben „Wilma will mehr“ werden weitere Wettbewerbsfilme präsentiert, darunter „Altweibersommer“ von Pia Hierzegger und „Electric Chuld“. Der Spielfilmwettbewerb ist mit 10.000 Euro dotiert und umfasst zehn Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Festival zieht in den Vorjahren etwa 15.000 Besucher an und bietet Gespräche, Branchenkonferenzen sowie ein Konzert einer deutsch-indischen Band zur Einstimmung auf das Gastland.
Zusätzlich wird der Ehrenpreis des Festivals an die Schauspielerin Barbara Sukowa verliehen, die für diesen Festivalbesuch einen Drehtermin in Deutschland unterbricht. Die Auszeichnung „Goldener Ochse“ wird am 10. Mai im Schweriner Staatstheater überreicht.