
Eine ehemalige Schülerin der Montessori-Schule Lüneburg hat ihre Erfahrungen aus der Grundschulzeit von 2010 bis 2014 geteilt. In ihrem Bericht hebt sie besonders den respektvollen Umgang und die kreativen Projekte hervor, die sie während ihrer Schulzeit geprägt haben. Die Montessori-Pädagogik, entwickelt von Maria Montessori, ist jedoch nicht ohne Kontroversen. Kritische Stimmen kommen von der Pädagogikprofessorin Sabine Seichter und dem Bildungsforscher Heiner Barz, die unterschiedliche Ansichten zur Methodik haben.
Besonders eingehend beschreibt die Schülerin den Schulalltag, der um 8 Uhr mit Freiarbeit begann. Hier konnten die Schüler selbst entscheiden, welche Themen sie erarbeiten wollten. Mit verschiedenen Montessori-Materialien, wie etwa Wortartenkästen, wurde das Lernen individuell und kreativ gestaltet. Das Alphabet wurde beispielsweise in Gedichtform vermittelt. Neben den regulären Unterrichtsfächern wie Kunst, Sachkunde und Englisch gab es auch kreative Aktivitäten wie Basteln, Häkeln und regelmäßige Ausflüge.
Struktur und Aktivitäten im Schulalltag
Der Tag umfasste zudem große Pausen von 10 bis 11 Uhr und einmal pro Woche fand ein Musikunterricht statt, in dem die Schüler auch ihre eigenen Referate hielten. Zusätzlich wurden einmal wöchentlich sogenannte Waldtage veranstaltet, an denen die Schüler die Natur erforschten und schnitzten. Nach dem regulären Unterricht folgte eine Übermittagsbetreuung, die Mittagessen und Hilfe bei den Hausaufgaben beinhaltete.
Die Schülerin spricht außerdem von verschiedenen Projekten, an denen sie teilnahm, wie einem Big-Band-Projekt und einer Theateraufführung. Noten und Klassenarbeiten im herkömmlichen Sinn gab es nicht; stattdessen wurden die Leistungen durch individuelle Überprüfungen und Briefe über die Lernfortschritte dokumentiert. Sie hebt hervor, wie wichtig in dieser Lernumgebung Selbstständigkeit und Teamarbeit für die Entwicklung der Schüler waren.
Durch die Montessori-Pädagogik, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, wird selbstgesteuertes Lernen gefördert. Zentrale Prinzipien der Methodik sind unter anderem die Selbstbestimmung der Kinder, die praktische Lernerfahrung und das individuelle Lerntempo. Die kreative Gestaltung des Unterrichts und der vorbereiteten Umgebung sollen dazu beitragen, dass Kinder in ihrem eigenen Rhythmus lernen.Kalender für das Montessori-Lernen, in der es darum geht, die Bedürfnisse der Kinder zu berücksichtigen und ihnen Wahlmöglichkeiten im Lernprozess zu bieten.