BerlinFinanzenMitte

Streik an der Charité: Mitarbeiter kämpfen für gerechte Löhne!

In Berlin-Mitte fand heute eine Demonstration vor der Senatsverwaltung für Finanzen statt, bei der die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten der Charité Facility Management GmbH (CFM) zu einem Streik aufrief. Dieser Streik ist bereits der 18. für die 3200 Beschäftigten der CFM, die am 16. April 2025 ihre Forderungen nach einer Angleichung der Arbeitsbedingungen an die der Stammbeschäftigten der Charité lautstark vertreten.

Verdi fordert die Einführung eines neuen Haustarifvertrags, der die Gehälter an die der Charité anpasst. Derzeit verdienen CFM-Beschäftigte etwa 20 Prozent weniger als ihre Kollegen an der Charité, was eine monatliche Differenz von bis zu 800 Euro bedeutet. Maik Sosnowsky, Mitglied der Tarifkommission und Betriebsratsvorsitzender, schätzte die Anzahl der Demonstrationsteilnehmer auf 400 bis 500, während etwa 150 Mitarbeiter aufgrund von Notdienstvereinbarungen nicht teilnehmen konnten.

Streit um Löhne und Notdienste

Regierender Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), hat sich für eine stufenweise Angleichung der Löhne ausgesprochen. Gleichzeitig prüft Finanzsenator Stefan Evers (CDU) die finanziellen Spielräume, die jedoch aufgrund bestehender Defizite der Charité begrenzt seien. Die Finanzverwaltung hat erklärt, dass die Tarifverhandlungen ohne Beteiligung des Senats stattfinden müssen.

Verdi hat einen Dreistufenplan zur vollumfänglichen Angleichung der Löhne bis 2028 vorgelegt. Die CFM bot zuletzt eine Lohnerhöhung von 18 Prozent über einen Zeitraum von drei Jahren an. Streikgeld wird ab dem elften Streiktag in Höhe von 75 Prozent des Lohns plus täglich zehn Euro „Soli-Geld“ gezahlt. Zudem sind über eine Online-Kampagne fast 50.000 Euro Spenden zusammengekommen. Die nächsten Verhandlungen zwischen Verdi und CFM sind für Donnerstag angesetzt, wobei die Möglichkeit von Wellenstreiks in Betracht gezogen wird, um den Betrieb kurzfristig lahmzulegen.

In den vergangenen Wochen gab es ebenfalls Auseinandersetzungen um notwendige Notdienste zur Sicherung der Patientensicherheit. Verdi und die CFM-Geschäftsführung haben hierzu über eine Notdienstvereinbarung verhandelt. Gisela Neunhöffer, Verhandlungsführerin von Verdi, kritisierte, dass die Geschäftsführung kein Tarifangebot vorgelegt hat. Tobias Kluge, Elektrotechniker und Mitglied der Verdi-Tarifkommission, äußerte seine Unzufriedenheit über die Verhandlungen und die Politik.