
Das Traditionsunternehmen Stoll, ein deutscher Maschinenbauer mit über 150 Jahren Geschichte, wird Ende Oktober 2025 geschlossen. Diese Entscheidung betrifft alle 270 Mitarbeiter, die in einer Betriebsversammlung am 8. Mai 2025 über ihre Kündigungen informiert wurden. Stoll, gegründet 1873 in Riedlingen, Baden-Württemberg, ist für seine Strickmaschinen bekannt und gehört seit 2020 zur Karl Mayer Gruppe, die ihren Sitz in Obertshausen, Hessen, hat. Die Schließung erfolgt aufgrund rückläufiger Umsätze und finanzieller Verluste der Muttergesellschaft, an denen Stoll maßgeblich beteiligt ist.
Infolge der angekündigten Schließung wurde ein Sozialplan für die gekündigten Mitarbeiter erstellt. Die Abfindungen sind nach Altersgruppen gestaffelt und liegen zwischen 0,25 und 0,45 Bruttomonatsgehältern pro Beschäftigungsjahr. Zudem wird eine Transfergesellschaft eingerichtet, um den betroffenen Mitarbeitern Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung zu bieten. Die IG Metall zeigt sich kritisch gegenüber der Karl Mayer Gruppe, da keine ausreichenden Rettungsversuche unternommen wurden und auch keine Investoren für eine mögliche Übernahme des Unternehmens gesucht wurden.
Reaktionen auf die Schließung
Die Entscheidung zur Schließung wurde bereits im Februar getroffen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen im Bereich der Flachstrickmaschinen. Trotz mehrerer Demonstrationen der Belegschaft, die sich für den Erhalt des Unternehmens stark machte, blieben die Bestrebungen ohne Erfolg. Die IG Metall hat weiterhin angekündigt, bis zur Schließung nach möglichen Investoren zu suchen, jedoch scheinen alle Rettungsmaßnahmen für die Mitarbeiter zu spät zu kommen.
Vor kurzem wurde ebenfalls die Schließung des Traditionsunternehmens Nolte Möbel im Juli 2025 bekannt gegeben, was die Sorgen um die Entwicklung im deutschen Maschinenbau verstärkt.
Für weitere Details zu diesem Thema, besuchen Sie die Artikel von Merkur und Chip.