Stuttgart

Heinz Rittberger erinnert sich: Kriegsgeflüster aus zerstörtem Stuttgart

Heinz Rittberger, 87 Jahre alt, berichtet eindrucksvoll von seinen Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg in Stuttgart. Heute lebt er in seinem Heimatviertel, wo sein Geburtshaus in der Rosenstraße die kriegsbedingten Angriffe überstanden hat. Auf die Worte seiner Mutter kann er sich noch gut erinnern: „Der Krieg ist vorbei, aber trotzdem kommt Vati nicht mehr.“ Diese persönlichen Erlebnisse schildert Rittberger mit Nachdruck und emotionaler Tiefe und verdeutlicht damit die Auswirkungen des Krieges auf das Leben der Menschen damals.

Das Treffen, bei dem Rittberger über seine Erfahrungen sprach, fand in seinem Heimatviertel statt. Es ist eine Gelegenheit für ihn, seine Erinnerungen lebendig zu halten und sie mit anderen zu teilen, die in Stuttgart leben und die Zeit des Krieges bewusst erlebt haben.

Historische Aufarbeitung in Stuttgart

Parallel zu Rittbergers Erzählungen wird derzeit ein umfangreiches Geschichtsprojekt zum Thema „Stuttgart im Zweiten Weltkrieg“ vorgestellt. Dieses Projekt basiert auf 58 Filmen, die zwischen 1941 und 1944 im Auftrag der Stadtverwaltung entstanden sind. Die Filme wurden vom Stadtarchiv digitalisiert und dokumentieren die Tätigkeit der Stadtverwaltung während des Krieges, wie die Webseite der Stadt Stuttgart berichtet. Die Premiere der Vorstellung fand am Mittwoch, 26. März, um 19 Uhr im Stadtarchiv statt.

Das Projekt lichtet unter anderem die Baustellen von Luftschutzbunkern, die Mangelwirtschaft sowie die Situation von Kriegsgefangenen und die Verwundetenfeier im ehemaligen Stadtgarten ab. Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten sind als Kooperationspartner involviert. In einer 14-teiligen Serie werden die Filme sowohl online als auch in Artikeln präsentiert. Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer dankte den Beteiligten für ihre Unterstützung und betonte die Wichtigkeit der Aufarbeitung historisch problematischer Filme, die durch Kommentare von Mitarbeitern des Stadtarchivs ergänzt werden sollen.