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Alarm im Uckermark: Gefahr durch Reichsbürger und völkische Siedler!

Im Naturpark Uckermärkische Seen in Lychen sorgten die Pläne des „Königreichs Deutschland“ (KRD) für Besorgnis unter den Anwohnern. Anfang 2023 hatte das Reichsbürger-Bündnis beabsichtigt, eine Agrar-Genossenschaft in der 3000-Einwohnerstadt zu erwerben. Der selbsternannte König der Gruppierung, Peter Fitzek, reiste dazu nach Rutenberg, um Kontakte zu dem Verein „WaGaBund/t“ zu knüpfen. Laut Informationen von MAZ Online steht der Verfassungsschutz Brandenburg dem Vorhaben skeptisch gegenüber und sieht das KRD als potenzielle Bedrohung.

Mitglieder des KRD hatten bereits Anteile an der angestrebten Genossenschaft erworben, die 42 Hektar Fläche umfasste. Als Reaktion auf die KRD-Pläne wurden in der Region Proteste initiativ ergriffen; unter anderem durch Ralf Deistler, einen Handwerker aus Lychen. Um gegen die Ansiedlungsphase des KRD vorzugehen, wurde 2023 das „Demokratiebündnis Rutenberg“ gegründet. Die lokale Bevölkerung wurde durch den Verfassungsschutz über die Aktivitäten Fitzeks informiert. Ines Lehmann-Günther, die Pressesprecherin des Bündnisses, äußerte sich erleichtert über das Verbot des KRD, das von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt ausgesprochen wurde.

Verbot und Festnahmen der KRD

Das Verbot des KRD wurde unter anderem durch die Festnahme von vier Personen im Rahmen einer bundesweiten Razzia unterstützt, wobei auch der Vizekönig von Fitzek in Brandenburg festgesetzt wurde. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung, während die Festnahmen in mehreren Bundesländern, darunter Brandenburg, durchgeführt wurden. Wie Süddeutsche.de berichtet, wird Fitzek vorgeworfen, unerlaubte Einlagen- und Versicherungsgeschäfte betrieben zu haben. Über 800 Polizeikräfte waren an den Durchsuchungen beteiligt, die in mehreren Bundesländern stattfanden.

Das KRD hatte sich als Gegenstaat etabliert und wirtschaftskriminelle Strukturen aufgebaut. Fitzek, der sich selbst zum Staatsoberhaupt erklärte, wird mit einer Vielzahl von Delikten in Verbindung gebracht, darunter Körperverletzung und illegaler Bankgeschäfte. Der Verfassungsschutz schätzt die Reichsbürger-Szene auf etwa 25.000 Anhänger, wobei das KRD nach eigenen Angaben rund 6000 Mitglieder zählt, während die Sicherheitsbehörden die Zahl hingegen auf etwa 1000 schätzen.