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Alarmstufe Rot: Fentanyl-Angst in Deutschland wächst zum Epidemie-Risiko!

Fentanyl, ein synthetisches Opioid, das ursprünglich als Schmerzmittel entwickelt wurde, ist laut Berichten zunehmend ein Problem in Deutschland und Europa. Der Stoff ist bis zu 100-mal stärker als Morphin und wird in der Medizin unter strenger Kontrolle eingesetzt. Auf dem Schwarzmarkt ist Fentanyl in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Pulver und als Beimischung zu Heroin. Bereits 2 Milligramm Fentanyl können tödlich sein, da die Wirkung schnell einsetzt und atemdepressiv wirken kann.

Die EU-Drogenagentur hat eine steigende Präsenz von Fentanyl in Europa festgestellt; im Jahr 2021 gab es bereits 137 Fentanyl-Tote in der EU. Dabei sind Unsicherheiten in der Datenerfassung und unerkannter Mischkonsum große Herausforderungen. Ein potenzieller Mangel an Heroin könnte die Nachfrage nach dem billigen und profitablen Fentanyl ankurbeln. Mexikanische Kartelle befinden sich derzeit in einer „Pilotphase“ der Expansion nach Europa. In Deutschland ist Fentanyl als Betäubungsmittel der Anlage III BtMG eingestuft, was bedeutet, dass es verschreibungspflichtig ist und der Umgang außerhalb medizinischer Indikationen strafbar ist.

Missbrauch und Gefahren in Deutschland

Erste Fälle von Fentanylmissbrauch wurden bereits in Frankfurt am Main festgestellt. Zusätzlich werden Schnelltests auf Fentanyl-Beimischungen in Fixerstuben eingesetzt, um den Konsum zu überwachen. Die Substanz ist schwer zu erkennen und zu dosieren, was die Kontrolle weiter erschwert. Fachleute warnen, dass die Abhängigkeit früh einsetzt und mit massiven Entzugssymptomen einhergeht. Es gibt Bedenken, dass Deutschland auf eine Drogenepidemie zusteuert, die durch einen erhöhten Drogenkonsum und gesellschaftliche Probleme begünstigt wird. Experten fordern präventives Handeln, um der Gefahr einer Epidemie vorzubeugen, einschließlich Aufklärung und der Einführung von Frühwarnsystemen.

In einer parlamentarischen Anfrage, eingereicht von Isabella Adinolfi (PPE), wurde der weite Verbreitungsgrad von Fentanyl in Europa beleuchtet. Laut der Anfrage ist Fentanyl nicht nur 100-mal potenter als Morphin, sondern auch 50-mal stärker als Heroin. Im globalen Kontext hatten die USA im Jahr 2021 einen Anteil von 19,3 % am Fentanyl-Konsum, während Deutschland mit 14,5 % folgt. Diese Situation führt zu einem Anstieg von Bestellungen über das Internet, was neue Herausforderungen für die Strafverfolgung mit sich bringt. Fentanyl wird hauptsächlich mit chemischen Vorläufern aus China produziert, und der Verkauf erfolgt durch chinesische Mittelsmänner, die Teil globaler Geldwäsche-Netzwerke sind.

Die Anfrage behandelt weitere Maßnahmen zur Gewährleistung angemessener Sanktionen für Webplattformen, die von Fentanyl-Verkäufern genutzt werden, sowie die Notwendigkeit verstärkter Zusammenarbeit mit Drittländern in Bezug auf die Produktions- und Vertriebsorte von Fentanyl. Außerdem wird auf die Bedeutung präventiver Initiativen und Unterstützungsnetzwerke für Opfer und deren Familien hingewiesen, um die Auswirkungen von Fentanyl in Europa zu verringern. Die Anfrage wurde am 18. Oktober 2023 eingereicht und zuletzt am 25. Oktober 2023 aktualisiert.