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Alarmstufe Rot: Über 10.000 Arten in Deutschland akut bedroht!

Alarmstufe Rot für die Artenvielfalt in Deutschland: Eine erschreckende Analyse zeigt, dass über 10.000 Arten akut bedroht sind – über 150 Wissenschaftler warnen: Ohne sofortige Maßnahmen könnte die Natur der Bundesrepublik unwiderruflich verloren gehen!

Schockierende Nachrichten aus der Welt der Biologie: Deutschland steht vor einem Artensterben, das seinesgleichen sucht! In einer bahnbrechenden Analyse, dem „Faktencheck Artenvielfalt“, haben über 150 Wissenschaftler aus 75 Institutionen alarmierende Ergebnisse zur biologischen Vielfalt in Deutschland ans Licht gebracht. Mehr als 10.000 Arten sind gefährdet!

Die Studie, die als erste umfassende Bestandsaufnahme zur Artenvielfalt in Deutschland gilt, basiert auf einer Auswertung von über 6.000 wissenschaftlichen Publikationen. Dabei haben die Forscher von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eine Bestandsaufnahme von rund 72.000 bekannten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten vorgenommen. Das Erschreckende: Fast ein Drittel dieser Arten ist bereits in Gefahr, und etwa drei Prozent sind sogar vom Aussterben bedroht. Diese Situation wird durch die fortschreitende Zerstörung natürlicher Lebensräume verschärft: Über die Hälfte der Lebensräume in Deutschland kämpft gegen einen ökologisch ungünstigen Zustand, und täglich verschwindet wertvoller Lebensraum.

Lebensräume in Gefahr!

Die alarmierenden Zahlen sind nicht zu ignorieren. Die Untersuchung zeigt, dass fast 60 Prozent der 93 analysierten Lebensraumtypen in einem kritischen Zustand sind. Besonders betroffen sind artenreiche Äcker, feuchte Moore und Moorwälder. Eine einzige positive Ausnahme stellt die Entwicklung der Laubwälder dar – jedoch stehen auch sie akut unter Druck durch den Klimawandel.

Zusätzlich zur fragilen Situation der Lebensräume macht die Studie klar, dass es ein massives Datenproblem gibt. Über die Bodenbiodiversität und die Vielfalt in urbanen Gebieten gibt es kaum verlässliche Informationen. Helge Bruelheide, Professor an der Martin-Luther-Universität, erklärt: „Wo wir Daten haben, fehlt uns ein einheitliches System zur Erfassung der biologischen Vielfalt. Das erschwert jedoch die wissenschaftliche Auswertung erheblich.“ Ohne solide Daten ist es nahezu unmöglich, die genauen Gründe für den Artenverlust zu ermitteln, auch wenn klar ist, dass menschliche Aktivitäten eine zentrale Rolle spielen.

Der Weg zur Rettung der Artenvielfalt

Trotz dieser düsteren Aussichten gibt es einen Lichtblick: Die Forscher sind sich einig, dass mit gezielten Maßnahmen der Rückgang der Biodiversität gestoppt werden kann! Nina Farwig von der Philipps-Universität Marburg betont, dass die Verbesserung der Wasserqualität sowie die Förderung natürlicher Strukturen bereits positive Auswirkungen zeigen. „Wir müssen lernen, mit der Natur zu wirtschaften – nicht gegen sie“, appelliert sie, und betont die Notwendigkeit, neue Landnutzungssysteme zu entwickeln, die die Natur positiv unterstützen.

Rechtliche Rahmenbedingungen für den Naturschutz müssen dringend verbessert werden, da bestehende Instrumente oft nicht ausreichen oder schlecht umgesetzt werden. Ein Umdenken in der Naturschutzpolitik ist notwendig, um die biologische Vielfalt nachhaltig zu schützen. Volker Mosbrugger, Sprecher der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt, ruft dazu auf: „Der Schutz der Biodiversität sichert unser Wohlergehen, gibt uns die Möglichkeit der Erholung und ist entscheidend für die Ernährung der Menschheit.“

Der wissenschaftliche Bericht „Faktencheck Artenvielfalt“ ist heute veröffentlicht worden und steht online für alle zur Verfügung. Eine Zusammenfassung für Entscheidungsträger wird ebenfalls zur Verfügung gestellt, um ein Bewusstsein für die dramatische Lage der biologischen Vielfalt in Deutschland zu schaffen.

  • Weitere Informationen zum Faktencheck unter www.feda.bio/faktencheck
  • ISBN-Nummer 978-3-98726-095-7; doi: 10.14512/9783987263361
  • Zusammenfassung für gesellschaftliche Entscheidungsfindung: ISBN 978-3-98726-096-4; doi: 10.14512/9783987263378

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) 2020

NAG Redaktion

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