
In Deutschland breitet sich die eingeschleppte Ameisenart Tapinoma magnum aus, die in den letzten Jahren vor allem im Süden des Landes gesichtet wurde und inzwischen auch in größeren Städten wie Köln und Hannover aufgetaucht ist. Laut Informationen von suedwest24.de verursacht diese Ameisenart Probleme, indem sie Gehwege unterhöhlt und in Häuser eindringt, was zu Strom- und Internetausfällen führt. Betroffene Bundesländer sind Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.
Die Ameise bildet sogenannte Superkolonien, die aus Hunderttausenden bis Millionen von Tieren bestehen. Diese breiten sich unterirdisch über mehrere Hektar aus und haben keine natürlichen Feinde in Deutschland. Bereits in Kehl und Reinheim wurden Schäden durch Tapinoma magnum festgestellt, darunter auch unterhöhlte Spielplatzböden und Stromausfälle.
Bekämpfungsmethoden und Risiken
Eine Kontrolle der Ameisenpopulation ist dringend erforderlich. In Schutterwald (Ortenaukreis) und anderen Städten wie Offenburg und Kehl werden bereits Heißwassergeräte eingesetzt, um Nester mit 95 Grad heißem Wasser zu zerstören. Der Bürgermeister von Schutterwald, Martin Holschuh, berichtete, dass Erfahrungen zwischen den Kommunen ausgetauscht werden. Um die Krise zu bewältigen, plant Schutterwald den Kauf eines eigenen Heißwassergeräts für schätzungsweise 20.000 Euro. Die jährlichen Kosten für die Ameisenbekämpfung in der Gemeinde belaufen sich auf 40.000 bis 50.000 Euro.
Der Einsatz von Heißwasser ist jedoch nur eine der Bekämpfungsmethoden, die als notwendig erachtet werden, um die Ausbreitung der Ameisenart einzudämmen. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) stuft Tapinoma magnum als „potenziell invasiv“ ein, sieht jedoch keine Bedrohung für Ökosysteme. Experten betonen, dass es bislang keine effektiven Bekämpfungsstrategien gegen diese Ameisenart gibt. Zudem können die Ameisen bei einigen Menschen kurzfristige Allergien verursachen und psychische Belastungen hervorrufen, wie swr.de berichtet.
Die ersten Nachweise der Ameise in Deutschland stammen aus dem Jahr 2009 in Rheinland-Pfalz. Da die Tiere wohl mit Pflanzentransporten aus dem Mittelmeerraum eingeschleppt wurden, haben sie sich mittlerweile auch in angrenzenden Regionen wie Hessen, Ostfrankreich und der Schweiz verbreitet.