
In Baden-Württemberg wird derzeit ein innovatives Verfahren getestet, um Falschparker effektiv zu bestrafen. Die sogenannten Scan-Autos, die mit modernen Kameras ausgestattet sind, können die Kennzeichen von parkenden Fahrzeugen erfassen. Dieser Testlauf findet seit Mitte April im Umfeld der Universität Hohenheim in Stuttgart statt.
Die Technik funktioniert durch einen Abgleich der erfassten Kennzeichen mit einer Datenbank, wobei die Kontrolle ausschließlich dann möglich ist, wenn der Parkschein digital erfasst wurde, beispielsweise über Parkautomaten oder Apps. Ein neues Gesetz, das im März in Kraft trat, ermöglicht den Einsatz dieser Technologie.
Effizienzsteigerung durch Scan-Autos
Die Scan-Autos sind in der Lage, bis zu 1.000 Fahrzeuge pro Stunde zu kontrollieren. Im Vergleich dazu schaffen herkömmliche Fußkontrollen lediglich etwa 50 Fahrzeuge. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg erhofft sich von dieser Technik eine Verbesserung der Effizienz und der Verkehrssicherheit. Ziel ist es, Falschparker schneller zu identifizieren, um so Busse, Fußgänger und Radfahrer weniger zu behindern.
Einige Städte, darunter Freiburg, Mannheim, Heidelberg und Heilbronn, zeigen bereits Interesse an diesen neuen Kontrollmöglichkeiten. Tübingen und Ulm planen, die Erfahrungen anderer Städte zu beobachten, bevor sie eigene Tests durchführen. Durch den Einsatz von Scan-Autos wird erwartet, dass der Personalmangel in der Parkkontrolle mildert und die Verwaltung von Parkraum effizienter gestaltet werden kann.
Obwohl die Technologie viele Vorteile bietet, sind auch datenschutzrechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Die Scanner erfassen nicht nur das Bild des Fahrzeugs und das Kennzeichen, sondern auch den Standort sowie den Zeitpunkt der Kontrolle. Daten von falsch parkenden Fahrzeugen werden für die Dauer des Bußgeldverfahrens gespeichert, während die Informationen zu korrekt abgestellten Fahrzeugen sofort gelöscht werden.
Wie echo24.de berichtete, sollen die Scan-Autos die bisherige Methodik, bei der Strafzettel durch Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes verteilt werden, erheblich unterstützen und die Arbeit der Ordnungsbehörden erleichtern. Nicht zuletzt wird dadurch auch erwartet, dass die Verkehrssicherheit durch die schnellere Erkennung von Falschparkern erhöht wird.
Zusätzlich informierte ZDF darüber, dass die Technologie nicht nur auf den Straßen im Universitätsumfeld getestet wird, sondern auch in anderen Städten von großem Interesse ist. Die Nutzung der Scan-Autos könnte zu einer signifikanten Entlastung in der Parkkontrolle führen und die Möglichkeiten der Stadtverwaltung erheblich erweitern.