Biberach

Abfalltrennung im Landkreis Biberach: So gefährden Bürger die Umwelt!

Im Landkreis Biberach kommt es häufig zu Bränden in Entsorgungszentren, die oftmals auf unsachgemäße Abfallentsorgung durch die Bürger zurückzuführen sind. Stefan Schreiber, der für den Bereich Kreislaufwirtschaft beim Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) verantwortlich ist, hebt die wichtige Rolle der effektiven Abfalltrennung hervor. Eine Analyse des Umweltbundesamts aus dem Jahr 2020 zeigt, dass der Restmüll etwa 25 bis 30 Prozent Wertstoffe enthält, die wertvolle Rohstoffe darstellen. Ziel ist es, den Restmüll zu reduzieren und mehr Wertstoffe im Kreislaufsystem zu halten, um stabile Müllgebühren zu gewährleisten.

Ein Beispiel für die Problematik ist ein Vorfall, bei dem ein Müllfahrzeug aufgrund von Rauchentwicklung im Laderaum gestoppt werden musste. Schreiber stellte außerdem fest, dass bei der Abfuhr von Altpapiertonnen viele Tonnen fälschlicherweise mit Glas befüllt waren, was zu Schäden an den Fahrzeugen führen kann. Ein weiteres Problem ergibt sich aus Missverständnissen beim Entsorgungsprozess: Das Prinzip „Gelber Sack in blaue Tonne“ wird oft nicht korrekt umgesetzt, was zusätzliche Schwierigkeiten bereitet.

Herausforderungen bei der Abfallentsorgung

Die Gelben Säcke werden zudem häufig falsch befüllt, was zu Übergewicht und Beschwerden führt. Im Landkreis Biberach werden jährlich mehrere Millionen Gelbe Säcke ausgegeben, jedoch findet ein Teil der Ausgabe keine adäquate Verwendung. Falsch entsorgter Abfall kann einem Haushalt zugeordnet werden, was in der Regel zu einem klärenden Gespräch führt. In anderen Landkreisen sind die Kontrollen strenger und können bis zu Geldbußen von 100.000 Euro führen.

Um die Situation zu verbessern, sammelt der AWB seit anderthalb Jahren Bioabfälle mittels eines Bringsystems, wobei der Anteil an Fehlwürfen minimal ist. Zukünftig könnte eine freiwillige Biotonne eingeführt werden, abhängig von den Erfahrungen und den gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Der Zusammenhang zwischen Abfallwirtschaft und Umweltschutz hat sich über die Jahre stark verändert. Wie das Umweltbundesamt in seinem Bericht erläutert, basiert das System der Abfallwirtschaft in Deutschland auf einem langen Entwicklungsprozess, der bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Gesetzliche Grundlagen wurden erstmals im Abfallbeseitigungsgesetz von 1972 festgelegt. Der aktuelle rechtliche Rahmen in Deutschland basiert auf dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) von 2020, das Ziele zur Abfallvermeidung und -verwertung verfolgt.

Das Umweltbundesamt führt die Entwicklung einer fünfstufigen Abfallhierarchie ein, die die Vermeidung von Abfällen an oberster Stelle sieht, gefolgt von der Vorbereitung zur Wiederverwendung, dem Recycling, der sonstigen Verwertung und schließlich der Beseitigung. Um stoffliche Potenziale zu nutzen, müssen Abfälle getrennt gesammelt werden, eine Pflicht, die seit 2015 für Altpapier, Altglas, Kunststoffabfälle und Bioabfälle besteht, sowie für Elektrogeräte und Altbatterien.

Für die Bürger kann die getrennte Sammlung eine Herausforderung darstellen, die jedoch entscheidend für die Ressourcenschonung und die umweltverträgliche Abfallbewirtschaftung ist, wie die umfassenden Informationen auf umweltbundesamt.de verdeutlichen.

Ein umsichtiger Umgang mit Abfall durch die Bürger ist daher unerlässlich, um die Umwelt zu schonen und Entsorgungsprobleme zu vermeiden.