Biberach

Baltringen erhebt sich: Bauernkrieg vor 500 Jahren – Ein Aufstand für Rechte!

Im Rahmen einer Berichterstattung über die historischen Geschehnisse zur Zeit der Bauernkriege spielt der Baltringer Haufen eine zentrale Rolle. Anfang 1525 erhoben sich die Bauern in Oberschwaben aufgrund drückender Abgaben und wirtschaftlicher Not. Die Versammelten in Baltringen, die überwiegend Leibeigene waren, und unter politischer Herrschaft des Spitals Biberach lebten, klagten über hohe Abgaben und Ernteausfälle, die sie in die Armut führten.

Am Heiligabend 1524 fanden sich die ersten frustrierten Bauern in einem Wirtshaus in Baltringen zusammen, um ihre Anliegen zu besprechen. Ulrich Schmid, ein Dorfschmied, wurde zum Sprecher gewählt und erklärte, dass die Anliegen der Bauern nicht unbillig seien. Mit einer Versammlung im nahegelegenen Ried wurde beschlossen, den Ort zu wechseln, um sich vor möglichen Übergriffen zu schützen. In den kommenden Wochen wuchs die Zahl der Teilnehmer und es fanden am 9. Februar 1525 Kundgebungen mit bis zu 2000 Teilnehmern statt.

Forderungen der Bauern und politische Reaktionen

Die Bauern des Baltringer Haufens, die sich häufig versammelten, um ihre Beschwerden zu äußern, wurden von Vertretern des Schwäbischen Bundes kontaktiert. Diese Vertreter waren überrascht von der großen Teilnehmerzahl, die Mitte Februar 1525 in Baltringen erreicht wurde. Ulrich Schmid versicherte den Versammelten, dass niemandem etwas zustoßen würde und wies darauf hin, dass ihr Protest nicht auf Aufruhr abzielte, sondern auf Selbstschutz.

Die Beschwerden der Bauern umfassten unter anderem die Abschaffung von Abgaben bei Hofübergabe sowie mehr Rechtssicherheit. In einer beeindruckenden Geste übergaben die Bauern Mitte Februar über 300 Beschwerdeschriften, wobei die Leibeigenschaft ein zentrales Anliegen war. Der Ulmer Bürgermeister Matthäus Neidhart forderte die Bauern auf, ihre Beschwerden schriftlich festzuhalten.

Die Gesandten des Schwäbischen Bundes baten um zwei Wochen für Verhandlungen, was aber von den Bauernräten abgelehnt wurde. Ein Treffen zur Klärung der Anliegen wurde schließlich für den 27. Februar vereinbart. Der Baltringer Haufen, als Zusammenschluss von Bauern und Handwerkern, setzte sich für soziale und wirtschaftliche Verbesserungen in der Region ein und spielte eine entscheidende Rolle im Bauernkrieg von 1524/25, wie [Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Baltringer_Haufen) berichtet.

Der Baltringer Haufen wurde wiederum nicht nur politisch, sondern auch militärisch aktiv und war bekannt für seine hohe Mobilisierungskapazität, mit Versammlungen in Baltringen, bei denen bis zu 30.000 Bauern zusammenkamen. Trotz dieser hohen Mobilisierung bereitete sich der Haufen nicht ausreichend auf militärische Konflikte vor, was schließlich zu seiner Zerschlagung führte, nachdem die Truppen des Schwäbischen Bundes in die Region einmarschierten.

Die Bedeutung und das Erbe des Baltringer Haufens dokumentiert nicht nur die gewaltsamen Auseinandersetzungen der Zeit, sondern auch den schrittweisen Verbesserungsprozess in der rechtlichen und wirtschaftlichen Lage der Bauern, der auf die Ereignisse der Bauernkriege zurückzuführen ist, wie [Schwäbische.de](https://www.schwaebische.de/regional/biberach/laupheim/aufstand-gegen-die-obrigkeit-vor-500-jahren-erhebt-sich-der-baltringer-haufen-3348032) festhält.