
Am Mittwoch, dem 2. April, marschierten Soldaten des Hubschraubergeschwaders 64 in Laupheim, um an das Karfreitagsgefecht zu erinnern, das sich vor 15 Jahren in Afghanistan ereignete. Bei diesem Feuergefecht geriet eine Fallschirmjägereinheit der Bundeswehr in einen Hinterhalt der Taliban. In der Auseinandersetzung fielen drei deutsche Soldaten, während acht weitere verwundet wurden. Der jährliche Marsch, bekannt als „15K3-Marsch“, wird jedes Jahr um einen Kilometer verlängert.
In diesem Jahr nahmen rund 110 Soldaten und Zivilangestellte an der Veranstaltung teil, die eine Strecke von 15 Kilometern mit 15 Kilogramm Gepäck umfasste. Die Route führte von der Kurt-Georg-Kiesinger-Kaserne in die Innenstadt von Laupheim und zurück. Oberstleutnant Alexander Hanekamp, stellvertretender Kommodore, äußerte seinen Stolz über die Teilnahme. Auch Laupheims Oberbürgermeister Ingo Bergmann war beim Marsch anwesend und betonte die Verbundenheit der Stadt mit dem Hubschraubergeschwader 64 sowie die Wichtigkeit des Gedenkens.
Das Karfreitagsgefecht: Ein Rückblick
Das Karfreitagsgefecht fand am 2. April 2010 in Afghanistan statt und stellt eine bedeutende Episode in der Geschichte der Bundeswehr dar. Es war ein Gefecht zwischen der Fallschirmjägereinheit und radikal-islamischen Taliban, unterstützt von der Islamischen Bewegung Usbekistans. Dies markierte das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass deutsche Soldaten an länger anhaltenden Kampfhandlungen mit eigenen Verlusten beteiligt waren, wie berichtet wird.
Im Raum Kundus wurde die Fallschirmjägereinheit während ihres Auftrags, Sprengfallen aufzuklären und zu beseitigen, von 30 bis 40 Aufständischen aus dem Hinterhalt beschossen. Drei Soldaten wurden dabei frühzeitig verwundet, und der Kompaniechef forderte Verstärkung an, die schließlich aus einer Reservekompanie aus dem Feldlager Kundus kam. Die überwältigende Feindzahl und die schwierige Situation führten zu erheblichen Herausforderungen während des Gefechts, das insgesamt neun Stunden dauerte.
Während der Auseinandersetzung wurden über 25.000 Schuss abgegeben. die gefallenen Soldaten wurden im Wald der Erinnerung und an anderen Orten in Deutschland geehrt. Das Gefecht gilt als Zäsur für die Bundeswehr, wie der damalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière bemerkte. Seit 2020 finden Gedenkmärsche am 2. April in verschiedenen Orten in Deutschland statt, wie auch die Berichterstattung von Wikipedia belegt.