Biberach

Laupheim 1945: Wie Frauen eine Katastrophe beim Luftangriff verhinderten

Am 20. April 1945 wurde die Stadt Laupheim während des Zweiten Weltkriegs von einem schweren Luftangriff französischer Truppen getroffen. Dieser Angriff ließ sich auf den Flugplatz zurückführen, der im Jahr 1940 fertiggestellt worden war und während des Kriegs von verschiedenen Luftwaffeneinheiten genutzt wurde. Erika Stückle, eine Luftwaffenhelferin, die zu dieser Zeit vor Ort war, berichtete von den dramatischen Ereignissen, als Jagdbomber auf ihre Gruppe feuerten. Der Luftangriff führte zu mehreren Verletzten und dem tragischen Tod einer ihrer Mithelferinnen, was die dramatischen Ausmaße dieser Attacke verdeutlicht.

Wie der Artikel von Schwäbische.de berichtet, führte der Luftangriff zu massiven Zerstörungen. Eine effektive Flugabwehr war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vorhanden, da der Angriff am Hörern der „Spitfires“ und „B 26 Marauder“-Bombenflugzeuge durchgeführt wurde. Drei Tage nach dem Angriff, am 23. April 1945, rückten französische Bodentruppen in Laupheim ein, was bei der Bevölkerung zu Angst und Verunsicherung führte. Viele schlossen Fenster und Türen und hängten weiße Fahnen als Zeichen der Kapitulation aus.

Ereignisse nach dem Luftangriff

Die Reaktion der Bevölkerung war von Sorge geprägt. Französische Soldaten feuerten zur Abschreckung über Dächer und in Häuserfassaden. Am besagten Morgen forderte ein Vertreter der NSDAP-Kreisleitung, Laupheim als Festung zu verteidigen. Dies führte jedoch dazu, dass viele Männer des „Volkssturms“ ihre Positionen verließen. In den darauffolgenden Tagen kam es zu Plünderungen und Übergriffen, obwohl auch freundliche Gesten von Soldaten gegenüber der Zivilbevölkerung nicht ausblieben.

Ein tragischer Vorfall ereignete sich, als ein Familienvater während dieser unruhigen Zeiten versehentlich von einem französischen Soldaten erschossen wurde. Am 28. April 1945 zogen die Chasseurs d’Afrique weiter nach Vorarlberg, und die Amerikaner übernahmen die Kontrolle über Laupheim. Adolf Scheffold wurde von den Amerikanern als Bürgermeister anerkannt und bildete einen Beirat aus parteilosen Männern. Am 5. Juni 1945 wurde Laupheim der französischen Besatzungszone zugeordnet, und am 7. Juli übernahmen Soldaten des 12. Régiment des Dragons de Reconnaissance die Kontrolle über die Stadt.

Historische Bedeutung des Flugplatzes

Der Flugplatz Laupheim wurde bereits im August 1938 erbaut und war am 26. August 1939 betriebsbereit. Im Lauf des Krieges war der Platz von verschiedenen Luftwaffeneinheiten besetzt. Wie die Informationen von Lexikon der Wehrmacht darlegen, war der Flugplatz nach dem Frankreichfeldzug wenig genutzt, wobei gegen Ende des Kriegs sporadische Angriffe stattfanden. Am 19. Juli 1944 wurde der Platz bei einem Angriff durch 45 B-24-Bomber erheblich beschädigt. Zwischen April und Mai 1945 fanden mehrere Luftangriffe auf den Platz statt, bis schließlich am 23. April französische Truppen den Flugplatz besetzten.