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Liebherr plant, Teile der Produktion sowie Development und Administration von Bad Schussenried nach Plovdiv, Bulgarien, zu verlagern. Diese Maßnahme betrifft insbesondere die Herstellung von Fahrmischern und Mischanlagen. Der Hintergrund für diese Entscheidung sind herausfordernde wirtschaftliche Marktbedingungen, ein zunehmender Wettbewerbs- und Kostendruck sowie ein konjunktureller Einbruch im Bausektor, der die ökonomische Lage weiter verschärft. Laut [schwaebische.de](https://www.schwaebische.de/regional/biberach/bad-schussenried/liebherr-plant-teilverlagerung-von-bad-schussenried-nach-bulgarien-3360414) muss Liebherr feststellen, dass Konkurrenten in anderen Ländern bereits kostengünstiger produzieren.
Obwohl der Standort Bad Schussenried langfristig erhalten bleiben soll, wird der Fokus dort künftig auf Betonpumpen liegen, während die Sparte Messtechnik ebenfalls vor Ort bleibt. Die Teilverlagerung der Produktion soll stufenweise bis spätestens 2028 erfolgen, betroffen sind rund 350 Mitarbeitende in Bad Schussenried. Das Unternehmen strebt einen sozialverträglichen Stellenabbau an, der durch einvernehmliche Lösungen und natürliche Fluktuation erfolgen soll. Gespräche mit dem Betriebsrat sind bereits im Gange.
Langfristige Strategie und regionale Investitionen
Liebherr hat in den letzten fünf Jahren rund 1,2 Milliarden Euro in die Region Oberschwaben/Allgäu/Bodensee investiert, wo nahezu 40 Prozent seiner weltweiten Belegschaft beschäftigt sind. Im Landkreis Biberach sind aktuell 10.500 Mitarbeitende angestellt (Stand: 31. Dezember 2024). Seit 2000 betreibt Liebherr mehrere Werke in Bulgarien, darunter seit 2019 eines speziell für die Betontechnik, das bereits mehr als 2000 Mitarbeitende beschäftigt.
Die Unternehmensleitung begründet die Verlagerung nach Bulgarien mit steigendem Kostendruck und der anhaltenden Eintrübung der wirtschaftlichen Lage im Bausektor. Während die Konkurrenz bereits seit Jahren in Niedriglohnländern produziert, hielt Liebherr bisher an Bad Schussenried fest. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, ob der Aderlass gestoppt werden kann und ob eine schleichende Deindustrialisierung droht, wie [jim-bob.com](https://jim-bob.com/2025/02/25/liebherr-verlagert-produktion-nach-bulgarien-350-arbeitsplatze-in-gefahr/) berichtet. Trotz dieser Herausforderungen hat Liebherr die Bedeutung der Region weiterhin betont, während gleichzeitig immer mehr Unternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagern.