Biberach

Saatkrähen belagern Riedlingen: Stadt reicht’s – Es müssen Lösungen her!

In Riedlingen sorgt eine große Kolonie von Saatkrähen für erhebliche Lärmbelästigung und Probleme für die Anwohner. Besonders die St.-Gerhard-Grundschule ist von dem Lärm betroffen, der das Vogelgezwitscher im Frühjahr übertönt. Bürgermeister Marcus Schafft berichtet von verschiedenen Maßnahmen, die zur Eindämmung der Krähenpopulation ergriffen werden. So wurden unter anderem wichtige Brutbäume an der St.-Gerhard-Schule entfernt, um den Vögeln die Fortpflanzung zu erschweren.

Zusätzlich haben Privatpersonen die Erlaubnis erhalten, Vergrämungsmaßnahmen im Umfeld der Schule durchzuführen. Claudia Schulze vom Ordnungsamt informierte darüber, dass die Population der Krähen im letzten Jahr zurückging, jedoch in diesem Jahr wieder angestiegen ist. Um die Situation weiter zu beleuchten, hat die Stadt Riedlingen bereits rund 50.000 Euro für Vergrämungsmaßnahmen ausgegeben. Ein neues Gutachten, das die Lage der Saatkrähen untersuchen soll, würde die Stadt zusätzlich etwa 100.000 Euro kosten.

Vergrämungsmaßnahmen und rechtliche Rahmenbedingungen

Die Stadt ist zudem an Einzelfallgenehmigungen der Unteren Naturschutzbehörde gebunden, da in Riedlingen tierische Gegenspieler wie Uhu oder Wanderfalke nur in Kombination mit Falknern genutzt werden dürfen. Bayern hat bereits einen Leitfaden zur Vergrämung von Saatkrähen entwickelt, von dem die Stadt Riedlingen als Vorbild hofft, dass ein ähnliches Regelwerk auch in Baden-Württemberg entsteht.

Ein Krähengipfel im Jahr 2021 brachte betroffene Bürgermeister zusammen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Aktuell darf jedoch aufgrund der Brutzeit der Krähen nichts gegen sie unternommen werden. Für den Sommer plant die Stadt, das weitere Vorgehen mit dem Landratsamt abzustimmen. Dabei bleibt die Situation angespannt, während die St.-Gerhard-Grundschule und angrenzende Grundstücke weiterhin unter den Folgen der Krähenpopulation leiden.

Wie auf schwaebische.de berichtet, ist das Problem der Saatkrähen nicht nur lokal, sondern wird auch bundesweit behandelt, was durch Dokumente des Deutschen Bundestages untermauert wird.