
Am 10. April 2025 berichtete der Bodenseekreis über mehrere wichtige Entwicklungen in der Region. Ein zentrales Thema ist der neue Nahverkehrsplan, der für einen Zeitraum von etwa zehn Jahren gelten wird. Ziel des Plans ist die Verbesserung der öffentlichen Mobilität im Landkreis, wozu die Darstellung und Kategorisierung von Mobilitätsachsen und Verbindungsknoten wie Bus, Bahn, Schifffahrt, Ruftaxis sowie E-Scooter und E-Roller zählt.
Der Nahverkehrsplan entsteht durch einen umfassenden Beteiligungs- und Beratungsprozess, an dem der Kreistag, die Städte und Gemeinden, Verkehrsunternehmen sowie Behindertenbeauftragte und verschiedene Beiräte beteiligt sind. Ein zusätzliches Element des Prozesses war eine Online-Befragung der Bürgerschaft. Die Vorschläge umfassen neue und optimierte Busverbindungen, die Verbesserung von Haltestellen, die Vereinfachung des Tarifsystems, die Festlegung von Servicestandards sowie verschiedene Digitalisierungsprojekte. Maßnahmen aus diesen Vorschlägen sollen in den kommenden Jahren geprüft und konkret geplant werden. Die Veröffentlichung des Nahverkehrsplans ist für Ende April auf der Website des Bodenseekreises geplant, wie plan:mobil berichtete.
Weitere Entwicklungen im Bodenseekreis
Neben dem Nahverkehrsplan wurden auch Straßensanierungen genehmigt. In insgesamt drei Strecken werden Erneuerungen durchgeführt, darunter die K 7723 zwischen Reute und Tettnang, die K 7749 Mesmerstraße in Meersburg sowie die K 7759 zwischen Hardtwaldkreuzung und Salem-Neufrach. Die Kosten für diese Sanierungen belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro und werden vom Landkreis getragen. Die Arbeiten sind für dieses Jahr vorgesehen.
Zusätzlich wird an der Droste-Hülshoff-Schule in Friedrichshafen ein neuer Bildungsgang zur „Sozialpädagogischen Assistenz“ eingerichtet. Dieser zweijährige Bildungsgang zielt darauf ab, den Bedarf an qualifizierten Fachkräften in Kindertageseinrichtungen zu decken und richtet sich an Personen mit Hauptschulabschluss oder einer abgeschlossenen Berufsausbildung sowie an Absolventen mit mittlerem Bildungsabschluss, Fachhochschulreife oder Abitur. Die Zustimmung des Regierungspräsidiums Tübingen ist hierfür erforderlich.
Ein weiteres wichtiges Highlight war die Kreisjugendkonferenz, an der rund 60 Jugendliche teilnahmen. Die Ergebnisse wurden in verschiedenen Fachausschüssen vorgestellt. Der Nahverkehrsausschuss äußerte den Wunsch nach einem erweiterten und zuverlässigeren Busangebot, insbesondere nachts. Der Ausschuss für Umwelt und Technik forderte unter anderem Autoverbotszonen und Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung. Auch der Ausschuss für Soziales und Gesundheit griff Themen zur physischen und psychischen Gesundheit auf, während der Ausschuss für Finanzen und Kultur die Notwendigkeit zeitgemäßer Bildungsangebote betonte. Landrat Luca Wilhelm Prayon versprach, die Ideen der Jugendlichen in politische Diskussionen einzubringen.
Eine Übersicht über alle öffentlichen Sitzungsvorlagen sowie deren Beschlussstatus ist online abrufbar.