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Kehl im Kampf gegen invasive Ameisen – Bürger sind gefragt!

In der Stadt Kehl im Ortenaukreis hat die Bekämpfung der invasiven Ameisenart Tapinoma magnum begonnen. Mitarbeitende des städtischen Betriebshofs waren am Montag in den Stadtteilen Odelshofen, Marlen und Neumühl im Einsatz. Um die unterirdischen Nester dieser Ameisenart zu zerstören, wird heißes Wasser mit einer Temperatur von 95 Grad Celsius eingesetzt.

Die Notwendigkeit dieser Bekämpfungsmaßnahmen ist besonders im Stadtteil Marlen offensichtlich, wo es im Vorjahr zu Strom- und Internetausfällen aufgrund des Ameisenbefalls kam. Auch ein Spielplatz musste geschlossen werden, da er von den Ameisen unterhöhlt wurde. Die Stadt Kehl bittet die Bürger um Mithilfe, um die Nester der Ameisen zu identifizieren. Hinweise können unter anderem schwarze Randsteine, Ameisen in Mauerspalten und Erdlöcher sein.

Problematik und Verbreitung der Ameisenart

Die Art Tapinoma magnum bildet große Superkolonien, die sich über mehrere Hektar erstrecken können. Um die Kolonien erfolgreich zu bekämpfen, ist es notwendig, die Königinnen zu töten. Auch die Gemeinde Schutterwald hat mit einem Befall zu kämpfen und plant eine Informationsveranstaltung zur Bekämpfung. In Schallstadt wurden bisher Insektizide eingesetzt, die jedoch nicht die gewünschte Wirkung zeigten. Hier sind die weiteren Bekämpfungsmethoden noch unklar; möglicherweise könnten heißes Wasser oder Köder zum Einsatz kommen.

Die invasive Ameisenart ist seit mehreren Jahren in Südbaden verbreitet und wurde auch in Bereichen wie dem Kreis Lörrach, Karlsruhe, Heidelberg und Rheinland-Pfalz dokumentiert. Ein Forschungsprojekt, das vom Land gefördert wird, zielt darauf ab, geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Zudem wird die Ameisenart in einem Artikel von Ludwigshafen24 beschrieben, wobei betont wird, dass Tapinoma magnum ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum stammt. Die Ameisen zeichnen sich durch ihre Kältetoleranz aus und können an Infrastrukturen wie Gehwegen, Gärten und Stromnetzen Schäden verursachen.

Die Bekämpfung dieser Ameisen ist nicht nur aufgrund ihrer schnellen Verbreitung schwierig, sondern auch weil sie aggressive Verteidigungsstrategien entwickeln und „Ameisenautobahnen“ auf der Nahrungssuche bilden. Frühzeitige Erkennung des Befalls und schnelle Maßnahmen sind entscheidend für eine erfolgreiche Bekämpfung. Um das Risiko eines Befalls zu minimieren, wird geraten, beim Kauf von Pflanzen und Erde vorsichtig zu sein und Gehwege sowie Gärten sauber zu halten.