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Am 28. Januar 2025 findet die Online-Veranstaltung „EIN BETT IM KORNFELD. Umnutzung als Zugewinn für Landwirte“ statt. Die Veranstaltung wird von 18.30 bis 20.15 Uhr über die Plattform Zoom durchgeführt. In dieser Informationsveranstaltung stehen die Umnutzung von alten Ställen und Bauernhäusern zu Ferienwohnungen sowie die Gewinnung von Zusatzeinkommen für Landwirte auf der Agenda. Die Moderation übernimmt Dr. Friederike Zimmermann, Kulturwissenschaftlerin und Referentin von Bauwerk Schwarzwald. Zu den Referenten zählen Hannelore Green, Beraterin für Einkommensalternativen am Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Armin Hasenfratz, Fachbereich Baurecht und Denkmalschutz beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, und Christian Lehmann, Planer bei lehmann_holz_bauten und Vorstand von Bauwerk Schwarzwald.
Die Veranstaltung zielt darauf ab, Landwirten Wege zur Umnutzung ihrer Liegenschaften aufzuzeigen sowie den Erhalt alter Gebäude zu fördern. Dabei werden rechtliche Herausforderungen wie juristische Grauzonen und die Notwendigkeit von Nutzungsänderungsanträgen thematisiert. Interessierte können sich kostenlos über die Webseite Bauwerk Schwarzwald anmelden. Bei Fragen steht Dr. Friederike Zimmermann unter der Telefonnummer 07651-204 95 83 oder via E-Mail an info@bauwerk-schwarzwald.de zur Verfügung.
Rechtliche Rahmenbedingungen zur Umnutzung
Die Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude wird durch neue Entwicklungen im Bauplanungsrecht beeinflusst, die in einem Artikel von Boehlaw erläutert werden. Die Landwirtschaft sieht sich zunehmenden Herausforderungen ausgesetzt, wie schwankenden Einkommen durch den Klimawandel und Preisdruck. Um weiterhin wirtschaftlich bestehen zu können, müssen mittelständische landwirtschaftliche Betriebe neue Wege finden, unter anderem durch ökologischen Anbau, Tourismus und die Vermietung von Räumen.
Ein wesentlicher rechtlicher Aspekt der Umnutzung ist der § 35 BauGB, der viele Nutzungen im Außenbereich einschränkt. Dies bedeutet, dass landwirtschaftliche Gebäude nur dort errichtet werden dürfen, wo sie nicht in der Innenstadt nutzbar wären. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass leerstehende und verfallene Gebäude oft als illegal betrachtet werden, da Baugenehmigungen erlöschen können. Das kürzlich erlassene Baulandmobilisierungsgesetz senkt die Hürden des § 35 BauGB, indem es Umnutzungen auch für zuvor landwirtschaftlich genutzte Gebäude erlaubt, selbst wenn sie leerstanden.
Neueste Rechtsprechung zeigt zudem, dass längerer Leerstand nicht automatisch zum Erlöschen der Baugenehmigung führt. Verfall führt nur dann zur Erledigung der Genehmigung, wenn das Gebäude als unbenutzbar gilt und ein Wiederaufbau notwendig wird. Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten, die die Identität des Gebäudes nicht gefährden, benötigen keine neue Genehmigung.