
In den letzten Wochen hat der Kryptowährungsmarkt eine besorgniserregende Entwicklung durchgemacht. Der Bitcoin befindet sich seit Januar 2025 in einer Phase des verstärkten Verkaufs. Die aktuelle Marktsituation wird durch den STH-SOPR-Indikator verdeutlicht, der unter die Gewinnschwelle gefallen ist und auf Panikverkäufe und Verluste bei kurzfristigen Anlegern hinweist. Diese Entwicklungen führen zu einem zunehmenden Verlust des Zugangs zu Vermögen für viele Anleger, da die Anforderungen an die Herkunftsnachweise bei Kryptobörsen strenger geworden sind.
So musste Herr M. erfahren, dass er Bitcoin im Wert von 50.000 € über Bitpanda nicht verkaufen konnte, weil sein Konto aufgrund unzureichender Herkunftsnachweise gesperrt wurde. Herr M. hatte seine Bitcoins und Ethereum aus verschiedenen Quellen, wie zentralen und dezentralen Börsen sowie P2P-Käufen, erworben. Bitpanda forderte jedoch eine lückenlose Dokumentation der Herkunft der Kryptowährungen, was Herr M. nicht vollständig nachweisen konnte.
Regulatorische Auswirkungen auf Krypto-Anleger
Die strenger werdenden Vorschriften sind eine direkte Folge neuer EU-Geldwäschevorschriften (AML5 & AML6), die eine lückenlose Nachverfolgung der Herkunft von Geldern verlangen. Diese Vorschriften führen dazu, dass Plattformen automatisch Daten an Finanzbehörden übermitteln, insbesondere bei hohen Beträgen. Außerdem frieren Börsen verdächtige Transaktionen ein, um sich vor potenziellen Haftungsrisiken zu schützen.
Häufig geforderte Nachweise von den Börsen umfassen Kaufhistorie, Wallet-Transfers, Fiat-Kontoauszüge, sowie Nachweise über Mining und Staking. Diese strengen Anforderungen stellen viele Anleger vor Herausforderungen, insbesondere diejenigen, die nicht mehr alle erforderlichen Dokumente zur Hand haben, insbesondere bei älteren Käufen oder wenn sie über dezentrale Börsen gehandelt haben. Die rechtlichen Risiken für Krypto-Anleger sind daher signifikant und beinhalten eingefrorene Auszahlungen, Probleme mit Banken sowie steuerliche Fragen.
Diese regulatorischen Entwicklungen werden von einem Rückgang im Gewinnniveau der Kryptowährungstransaktionen begleitet. Der Spent Output Profit Ratio (SOPR) zeigt an, ob Verkäufer beim Abschluss ihrer Transaktionen auf der Blockchain Gewinn oder Verlust machen. Ein SOPR unter 0 verdeutlicht, dass Coins in einem bestimmten Zeitraum „mit Verlust verkauft“ wurden, während ein SOPR über 0 bedeutet, dass insgesamt mit Gewinn verkauft wurde. Der fallende SOPR deutet auf ein sinkendes Niveau realisierter Gewinne hin und reflektiert das Verhalten der Marktteilnehmer, was auf ein zunehmendes Gefühl der Angst und einen weiteren Preisverfall hinweisen könnte.