Friedrichshafen

Jobängste in Friedrichshafen: ZF plant massive Kürzungen!

In der aktuellen Situation bei ZF Friedrichshafen äußern viele Mitarbeiter Bedenken über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze. Vor dem Werk in Friedrichshafen warten Dutzende Lastwagen, während Mitarbeiter kommen und gehen, ohne ihre Sorgen laut zu teilen. Eine 47-jährige Mitarbeiterin, die im Bereich Nutzfahrzeuge tätig ist, äußert ernste Bedenken hinsichtlich möglicher Verkäufe der Antriebssparte. Die Unsicherheit unter den Angestellten ist groß, und viele haben Angst um ihre Jobs. Kritisiert wird auch die mangelnde Kommunikation des Vorstands, da Informationen oft über die Medien verbreitet werden, anstatt direkt an die Mitarbeiter zu gelangen.

Eine Mitarbeiterin fragt sich, was von ZF übrig bleibt, falls die Antriebssparte, die als Herzstück des Unternehmens gilt und Getriebe für Verbrenner, E-Autos sowie Plug-In-Hybride herstellen, verkauft wird. Ein 19-jähriger Ferienaushilfe berichtet, dass die Probleme von ZF auch Auswirkungen auf die gesamte Region haben. Während einige Angestellte angesichts der Situation still bleiben, befürchtet ein 63-jähriger Mitarbeiter um die Zukunft der jüngeren Kollegen. ZF plant, bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abzubauen. Experten schätzen, dass in den nächsten zehn Jahren bis zu 250.000 Jobverluste in der Branche drohen könnten. Das Wohlfühlklima bei ZF ist ins Wanken geraten, und viele jüngere Mitarbeiter zeigen sich besorgt, da sie oft aus Angst um ihre Jobs keine Stimme erheben.

Herausforderungen für die deutsche Autoindustrie

Die Situation bei ZF spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen die gesamte deutsche Autoindustrie konfrontiert ist, wie NZZ berichtete. Die deutschen Zulieferer, insbesondere ZF und Continental, stehen unter Druck und müssen drastische Maßnahmen zur Restrukturierung ergreifen. ZF erwägt, Teile des Unternehmens zu verkaufen, darunter möglicherweise die gesamte Antriebssparte, die etwa 32.000 Angestellte beschäftigt und einen Umsatz von 11,5 Milliarden Euro generiert. Der Konzern plant den Abbau von etwa 14.000 der 54.000 Arbeitsplätze in Deutschland.

Die Branche kämpft gegen hohe Investitionen in Elektromobilität, die sich bislang nicht rentieren. Zusätzlich dazu drohen durch mögliche neue US-Zölle auf Autos und Halbleiter erhebliche Risiken, die von der neuen US-Regierung in Aussicht gestellt wurden. Dies könnte die Situation für die bereits angeschlagenen deutschen Automarken weiter verschärfen. Unternehmen wie Continental haben bereits angekündigt, weltweit über 10.000 Arbeitsplätze abzubauen.