Neue Kita am Hinteren Hafen: 55 Plätze für Friedrichshafen!
In Friedrichshafen am Bodensee könnte bald ein neues Kapitel für die alte Stadtvilla in der Eckenerstraße 39 beginnen. Die Stadt plant, das seit Jahren leerstehende Gebäude in eine moderne Kindertagesstätte (Kita) umzuwandeln. Der Finanz- und Verwaltungsausschuss hat einstimmig beschlossen, das Projekt weiter voranzutreiben, um insgesamt 55 neue Betreuungsplätze zu schaffen. Laut einem Bericht von der Schwäbischen Zeitung ist der Standort ideal, da er direkt gegenüber des Parkplatzes „Hinterer Hafen“ liegt und somit eine zentrale Anlaufstelle für Familien darstellt.
Die alte Villa, die einst als Hauptzollamt diente, hat eine Fläche von fast 800 Quadratmetern und einen Garten, der perfekt für die Kleinen wäre. Die Stadt plant, das Gebäude zu kaufen, zu sanieren und zu erweitern, um Platz für eine viergruppige Kita zu schaffen. Geplant sind drei Gruppen für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren und eine Gruppe für ältere Kinder mit insgesamt 25 Plätzen. Bürgermeister Andreas Hein betont, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen in der Region enorm ist, insbesondere im Stadtteil Mitte, wo die Versorgungsquote im U3-Bereich bei nur 33 Prozent liegt – ein Wert, der weit unter dem gewünschten Niveau liegt.
Ein dringender Bedarf an Betreuungsplätzen
Die Stadt hat festgestellt, dass der Bedarf an zusätzlichen Betreuungsplätzen durch die zunehmende Nachverdichtung weiter steigt. „Der Bedarf ist vergleichbar mit dem einer Großstadt wie Stuttgart“, so Hein. Mit der neuen Kita soll die Versorgungsquote im U3-Bereich auf 40 Prozent und im Ü3-Bereich auf 101 Prozent steigen. Dies würde nicht nur den Eltern zugutekommen, sondern auch die Möglichkeit für erweiterte Öffnungszeiten und Ganztagsbetreuung schaffen.
Die Planung ist nicht nur auf die Bedürfnisse der Familien ausgerichtet, sondern soll auch die Kooperation zwischen den Kindertagesstätten und Schulen im gleichen Sozialraum stärken. „Durch diese stadtteilgerechte Planung können für die Eltern lange und zeitintensive Fahrtwege minimiert werden“, erklärt die Stadtverwaltung.
Finanzierung und nächste Schritte
Die geschätzten Kosten für die Sanierung und Erweiterung der Villa belaufen sich auf rund 4,2 Millionen Euro. Es gibt jedoch Bedenken, dass mögliche Altlasten das Projekt verteuern könnten. CDU-Rätin Mirjam Hornung äußerte Zweifel, ob das Budget ausreichen wird. Die Stadt plant, die Finanzierung aus dem Haushalt für die Jahre 2027 bis 2029 bereitzustellen. „Können wir das nicht schneller realisieren?“, fragte Kai Nopper von der SPD-Fraktion. Bürgermeister Hein wies darauf hin, dass der Kauf des Gebäudes und die anschließenden Umbauten Zeit in Anspruch nehmen werden.
Die Stadtverwaltung wird nun weiterhin mit der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG) über den Kauf des Grundstücks verhandeln und die Bauvorhaben EU-weit ausschreiben. Die Suche nach geeignetem Personal für die Kita wird ebenfalls in Angriff genommen, wobei das Rathaus bereits eine Marketing-Kampagne zur Personalgewinnung gestartet hat. Ob die Stadt den Kindergarten selbst betreibt oder ein anderer Träger, ist derzeit noch unklar.
Die Pläne für die alte Stadtvilla am Bodensee sind ein Lichtblick für die Familien in Friedrichshafen. Mit der Schaffung neuer Betreuungsplätze wird nicht nur der Bedarf gedeckt, sondern auch ein historisches Gebäude einer sinnvollen Nutzung zugeführt. Die Vorfreude auf die neue Kita wächst, und die Stadtverwaltung ist entschlossen, dieses Projekt erfolgreich umzusetzen, um den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden.