Friedrichshafen

Ukrainische Kunst erobert den Bodensee: Ein Zeichen für Frieden!

Am 24. Februar 2025 beginnt im Rathaus am Adenauerplatz in Friedrichshafen die Ausstellung zeitgenössischer ukrainischer Grafiken. Diese Ausstellung, die bis zum 21. März 2025 zu sehen sein wird, markiert die erste öffentliche Präsentation des Projekts „Ukrainisches Kunsttagebuch – von der Vergangenheit zur Zukunft“. Die Kunstwerke, die im Rahmen dieses Projektes vorgeführt werden, stammen aus dem Projekt A4/KUGELSCHREIBER, das 2006 von dem Kiewer Galeristen Jewgeni Karas initiiert wurde. Die Ausstellung zeigt die weltweit größte Sammlung von Kunstwerken, die mit Kugelschreiber auf A4-Papier erstellt wurden.

Ein zentrales Anliegen dieser Ausstellung besteht darin, zu vermitteln, dass Kunst nicht auf teure Materialien angewiesen ist, sondern auf Ideen und Kreativität basiert. Mit über 6.000 Werken in der Sammlung und Beiträgen von bekannten Künstlern, Amateuren, Schriftstellern und Architekten reflektieren die gezeigten Werke Themen wie Krieg, Frieden, Vergangenheit und Zukunft, wobei stets Botschaften der Hoffnung vermittelt werden.

Eröffnung zur Erinnerung an den Krieg

Die Eröffnung fällt auf den Jahrestag des Krieges in der Ukraine, dessen Auswirkungen das Leben vieler Menschen beeinflussten. Parallel zur Rathaus-Ausstellung findet in der gleichen Zeit eine umfangreichere Präsentation mit über 1.000 Werken im Ukrainischen Kulturzentrum in Friedrichshafen statt.

Die Künstlerin und Kuratorin Oleksandra Kyryushyna reist eigens aus Kiew an, um die Ausstellung „Ukrainisches Kunsttagebuch“ im Kulturzentrum zu eröffnen. Sie legte dafür eine Anreise von 35 Stunden zurück, die über Köln führte. Kyryushyna betont die Bedeutung der Kunst als eine „sanfte Macht“, die es ermöglicht, über Gefühle zu kommunizieren und Brücken zwischen Deutschland und der Ukraine zu schlagen.

An der Grenze zur Ukraine wurden die Kunstwerke der Künstler durchleuchtet, während Oleksandr Tseholnyk, ein weiterer Kurator, aufgrund des Krieges die Grenze nicht überqueren konnte. In Friedrichshafen haben geflüchtete Ukrainer kein Bedürfnis nach einer Demonstration, fühlen sich jedoch in der Stadt wohl, wobei die Community begeistert von der Idee ist, ukrainische Kultur durch die Ausstellung zu präsentieren. Mariia Sydorchuk, eine geflüchtete Ukrainerin, die im Kulturzentrum arbeitet, hebt die Rolle der Kunst für den Frieden hervor und kündigt an, dass in Zukunft mehr Kulturveranstaltungen im Zentrum stattfinden werden.

Die Ausstellung „Ukrainisches Kunsttagebuch“ ist bis Ende März donnerstags von 16 bis 18 Uhr und freitags von 14 bis 18 Uhr im Kulturzentrum zu sehen, wobei der Eintritt frei ist.