Gestohlene Mittelalterskulptur: Rückkehr von Anna selbdritt nach 51 Jahren!
In einem beeindruckenden Fall von Kunst-Rückführung kehrt die jahrzehntelang vermisste Skulptur „Anna selbdritt“ am 22. November nach Wiesensteig zurück – ein Ereignis, das nicht nur die lokale Gemeinde berührt, sondern auch die Ermittlungen des Landeskriminalamts Baden-Württemberg (LKA-BW) in neuem Licht erscheinen lässt. Diese 85 Zentimeter hohe, aus Lindenholz geschnitzte Figur, erschaffen von dem berühmten Bildhauer Hans Multscher im 15. Jahrhundert, wurde 1973 aus der Pfarrkirche St. Cyriakus gestohlen und galt für über 51 Jahre als verschollen. Erst als die Skulptur in einem Auktionskatalog in der Schweiz auftauchte, wurde die Polizei aktiv – wie [Presseportal.de](https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110980/5911796) berichtete.
Ein Ehepaar, das die Skulptur in den 70er Jahren im Antikhandel erwarb, wollte sie nun versteigern. Doch die drastische Aufklärung durch das LKA-BW schockierte die Eigentümer. Als sie die kriminellen Hintergründe des Erwerbs erfuhren, erklärten sie sich bereit, die wertvolle Figur der Kirchengemeinde zurückzugeben. Am Freitag, den 22. November, wird die feierliche Übergabe von Jochen Katzmann, dem Vizepräsidenten des LKA, in einer Andacht stattfinden. Diese Rückgabe ist mehr als nur ein rechtlicher Akt; sie symbolisiert auch die Rückkehr von Geschichte und Identität in die Gemeinde.
Ein Meisterwerk der Ulmer Schule
Der Name „Anna selbdritt“ stammt von der Darstellung von Anna, ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind – zusammen verkörpern sie drei Generationen. Der Begriff „selbdritt“ ist ein mittelalterlicher Ausdruck, der „zu dritt“ bedeutet. Hans Multscher, ein Vorreiter der Ulmer Schule, setzte mit seinem einzigartigen Kunststil Standards, die die Wege vieler späterer Bildhauer, wie Tilman Riemenschneider, ebneten.
Doch nicht nur Kunstliebhaber sind heute überrascht – auch die Polizei zeigt sich beeindruckt von der Wendung dieses Falls. Die Einsicht, dass das Ehepaar die Skulptur in gutem Glauben erwarb und bereitwillig zurückgibt, trägt zur Hoffnung bei, dass mehr gestohlene Kulturgüter auf ähnliche Weise zurückgeführt werden können.
Ein Blick auf die Sammlung
Die Geschichte von „Anna selbdritt“ ist jedoch nicht die einzige Erfolgsgeschichte der Behörde. Ein weiterer, größerer Fall, der die Aktivitäten des LKA-BW in den letzten Jahren unterstreicht, betrifft den Fahrzeugschmuggel, der von GZ Kehl aufgedeckt wurde. Diese Ermittlungen führten zu spektakulären Entdeckungen, bei denen gestohlene Fahrzeuge, die nach Afrika transportiert werden sollten, in Delmenhorst aufgefunden wurden. Dieser Aspekt der Polizeiarbeit stellt sicher, dass der Schutz des Eigentums eine ständige Priorität bleibt, wie [LKA BW](https://lka.polizei-bw.de/%EF%B8%8F-von-paris-nach-hamburg-und-afrika-gz-kehl-deckt-fahrzeugschmuggel-auf-25jahregzkehl-8-11/) berichtet.
Erfreulicherweise zeigt der Rückkehrprozess der „Anna selbdritt“ nicht nur die Bemühungen um die Wiederherstellung von gestohlenem Kunstbesitz, sondern auch die Vielfalt der Polizeiarbeit in Baden-Württemberg. Mit einem ganzheitlichen Ansatz wird nicht nur die Rückführung von Kunstwerken, sondern auch die Bekämpfung von Kriminalität in allen Schattierungen angestrebt, um die Sicherheit der Bürger in der Region zu gewährleisten.
Der Fall der „Anna selbdritt“ und die gleichzeitigen Herausforderungen des Fahrzeugschmuggels beweisen die wichtige Rolle, die das LKA-BW bei der Bekämpfung von Verbrechen im Kunst- und Kunsthandelssektor sowie im Bereich des Fahrzeugdiebstahls spielt. Deshalb wird am 22. November nicht nur ein Kunstwerk zurückgegeben, sondern auch ein Stück Geschichte und kulturelles Erbe, das für die Gemeinde Wiesensteig von unschätzbarem Wert ist.